Berlin. Warum das „Duell um die Welt“ von Joko und Klaas weiter unterhaltsam ist – auch wenn sich Schlagersängerin Vanessa Mai übergeben muss.

Und wenn man denkt, alles im Fernsehen gesehen zu haben, kommen ein Huhn, die kleinste Pistole der Welt und ein betrunkener Tonmann zusammen, um Axel Stein anzuschießen – und zwar im „Duell um die Welt – Team Joko gegen Team Klaas“ am Samstagabend auf ProSieben.

Dafür hat Klaas Heufer-Umlauf den Schauspieler nach Lichtenstein geschickt. Hauptsächlich, weil beide, Mensch und Land, recht klein sind. Weil es selbstverständlich auch dort verboten ist, mit einer Waffe auf Menschen zu schießen, auch wenn es die kleinste Pistole der Welt ist, präsentiert Heufer-Umlauf einen ziemlich abenteuerlichen Plan, um das Geschehen rechtlich unangreifbar zu machen.

„Duell um die Welt“: Warum Axel Stein auf einen Schuss wartete

Damit er nicht verklagt werden kann, soll ein von einem Mitarbeiter platziertes Huhn den Schuss auslösen. Damit auch der Mitarbeiter in keine juristischen Streitereien verwickelt werden kann, muss er unzurechnungsfähig sein. Was in diesem Fall sturzbesoffen bedeutet.

Allein der Plan ist Unterhaltung pur. Das übrige erledigen die leicht überforderten Mitarbeiter, die Klaas’ völlig sinnfreie Idee in die Tat umsetzen müssen. Und so wartet Axel Stein darauf, von einem Huhn angeschossen zu werden.

Auch interessant: „Duell um die Welt“: Joko und Klaas lassen Promis antreten

Zu gefährlich: Aufgabe bei „Duell um die Welt“ abgebrochen

Was er nicht weiß: Zur Mini-Waffe wurde die falsche Munition mitgeliefert. Sie ist zu scharf. Schärfer als bei den Testschüssen, die Klaas und sein Team vor dem Dreh durchgeführt hatten. „Die Kugel hätte gar nicht in dem Fleisch drinstecken dürfen“, gibt Klaas nach einem Probeschuss auf ein Steak zu. „Die hätte abprallen müssen.“ Tut sie aber nicht. Stein möchte die Aufgabe trotzdem durchziehen. Erst kurz bevor das Huhn den Auslöser betätigen kann, stürmt ein Redakteur dazwischen und stoppt die Aufgabe.

Das ist eine Weltpremiere. „Noch niemals in der Geschichte der Sendung haben die Mitarbeiter eine Aufgabe abgebrochen, weil sie zu bekloppt ist“, erklärt Jeannine Michaelsen zurück im Studio. Das ist schon ziemlich erstaunlich, wenn man bedenkt, welche „Mutproben“ Joko und Klaas sich selbst und anderen Prominenten schon gestellt haben. Etwa Charlotte Roche, die sich mit vier Titanbolzen unter der Haut von einer Brücke stürzte. Kann es wirklich sein, dass sich damals niemand dachte: „Das ist zu extrem!“?

Lesen Sie auch: Joko gegen Klaas: Sophia Thomalla hat Todesangst

Vanessa Mai muss sich beim „Duell um die Welt“ übergeben

Unterhaltsam ist auch die Herausforderung für Vanessa Mai, die in Norwegen ein 30-sekündiges Tiktok-Tanzvideo mit einem Pottwal drehen soll. Das liegt vor allem an Ingrid. Sie ist der größte Schlagerfan in ganz Norwegen und stimmt alle paar Minuten ein neues Lied an. Wolfgang Petri auf der Spitze eines Bergs, Helene Fischer mitten auf dem Nordatlantik – angepasst an die Situation versteht sich: „Atemlos durch die Nacht, spür den Wal, der auf dich kracht“. Ein Meisterwerk!

Obwohl die Aufgabe Mut erfordert, erscheint sie zunächst machbar, allerdings nur, bis Mai ins Wasser platscht. Drei Mal jagt sie einem Wal hinterher, doch sobald sie sich nähert, verschwinden die Tiere mit einem einzigen Flossenschlag in den Tiefen des Nordatlantiks. Also wieder raus aus dem Wasser, rein ins Boot, Ausschau halten nach dem nächsten Wal.

Weil am Abend zuvor ordentlich gebechert wurde, macht ihr auch die Übelkeit zu schaffen. Sie muss sich übergeben und wie schon bei Max Giesingers „Kotz-Konzert“ sieht man alles. „Müsst ihr wirklich das Kotzen zeigen?“, fragt sogar Jeannine Michaelsen, die nach acht Staffeln „Duell um die Welt“ so einiges gewöhnt ist.

Lesen Sie auch: „Duell um die Welt“ versetzt Luke Mockridge in Todesangst

„Duell um die Welt“: Thorsten Legat will keine Ohrfeige

Aber genau darum geht es bei Joko und Klaas. Tabus werden absichtlich gebrochen, die Grenzen dessen, was gezeigt werden darf und was nicht, verschieben sich. Eine besonders brutale „Schellenge“ wartet zum Schluss auf Thorsten „Kasalla“ Legat. Er soll an einer Schellen-WM teilnehmen. Die Regeln sind simpel.

Zwei Männer ohrfeigen einander abwechselnd mit voller Wucht, bis einer freiwillig aufgibt oder unfreiwillig umfällt. Legat soll „nur“ eine Ohrfeige abbekommen und austeilen. Er bricht ab. Wahrscheinlich die vernünftigste Entscheidung, die er treffen kann. Immerhin kann eine ungebremste Ohrfeige Menschen das Gehör kosten und Hirnschäden verursachen.

Das Joko gewinnt ist am Ende nebensächlich. Beide haben bewiesen, dass sie auch nach acht Staffeln Weltreise noch immer spektakuläre Ideen aus dem Hut zaubern können. Und gute Unterhaltung und Zerstreuung können wir mehr denn je gebrauchen.

Auch interessant: „Duell um die Welt um die Welt“ Frauen sind eben doch eine Spur härter