Das Duo hatte die Möglichkeit, 15 Minuten Live-Sendezeit bei ProSieben abzustauben. Doch die beiden scheitern in letzten Minuten.

Für das Staffelfinale von „Joko & Klaas gegen ProSieben“ hat die Chefetage tagelang Höchstleistungen in der firmeneigenen Spielefabrik gefordert. Das Ergebnis: eine Show mit vielen Highlights – und allerlei Bizarrheiten.

Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf starten siegessicher auf ProSieben, doch scheitern kurz vor Schluss.
Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf starten siegessicher auf ProSieben, doch scheitern kurz vor Schluss. © dpa | Stefan Gregorowius

Schon zu Beginn der Show speed-krabbeln Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf in schnieken Anzügen einer Spielzeugeisenbahn hinterher. Immer im Kreis. Immer und immer wieder. Das diese Idee nicht unter den Top drei Spielen des Abends landet, liegt einzig und alleine an der guten Arbeit der Redakteure. Denn da geht noch mehr. Hier die drei lustigsten Spiele im Schnell-Check.

Auf Platz 3: „Ein sehr langer Tag auf dem Strich“

Anwandlungen dieses Spiels haben wir alle in den letzten Monaten erlebt. Dick eingepackt und – hier hören die Ähnlichkeiten auf – ausgestattet mit Eispickel und Campingstuhl spazieren Joko und Klaas über ein Münchener Studiogelände. Ihre Aufgabe: Sie müssen einem roten Band, das über den Boden und über verschiedene Objekte führt, bis zum Ende folgen und es dabei stets mit einem Körperteil berühren. Dafür klettern sie durch Müllcontainer. Sie hieven sich durch eine viel zu enge Küchendurchreiche. Und steigen über einen 123tv-Moderatoren. All das für einen Punkt und Merchandise-Geschenke von ProSieben.

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Ziemlich lustig. Das Beste an diesem Spiel ist aber: Auch Joko und Klaas haben Spaß daran. Sie witzeln, unterhalten sich äußerst angeregt mit einem Rind und erweitern ganz nebenbei das Meme-Gedächtnis des Internets. Entertainmentfaktor: 7 von 10

Auf Platz 2: „Grand Prix Dialogue de la Chanson“

Man merkt erst, wie dringend man das weltbekannte „Ich-bin-der-König-der-Welt“-Zitat von Jack aka Leonardo di Caprio als fetzige Version zum Hit „Tones and I“ braucht, wenn man es gehört hat. Und ja, mit diesem Spiel, in dem Filmdialoge – gesungen auf eine bekannte Melodie – erkannt werden müssen, hat ProSieben vielleicht sogar ein ganz neues Musikgenre zum munteren Mitraten etabliert. Entertainmentfaktor: Huit Points

Auf Platz 1: „Geheimsprache“

Folgendes Szenario: Ein Tisch voller „nützlicher“ Requisiten. Ein Sombrero, eine Topfpflanze, ein Tennisschläger, ein Teddybär, Geldscheinen, ein Boxhandschuh … Außerdem ein gegnerisches Team bestehen auf Wüterich Mario Basler und Lächerlich Simon Gosejohann. Und eine ziemlich schwierige Aufgabe: Joko und Klaas müssen eine Geheimsprache entwickeln, um sich gegenseitig, nicht aber dem gegnerischen Team, eine weitere Aufgabe zu erklären. Wie das aussehen könnte? Zum Beispiel so: „Der kleine Bär geht eine Straße entlang. An der Ecke steht ein Stromkasten. Er ist nach Süden ausgerichtet. Im Süden erscheint eine Zahl. Zwei. Vier. Das Überall liegt da, wo das Glück dieser Erde liegt. Aber nicht beim Pferd, sondern beim Menschen. Liegestütze Eins.“ Na, was könnte das bedeuten? Ganz klar. Ein Liegestütz mit Atlas auf dem Rücken. Häh? Entertainmentfaktor: 10 von 10.

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Es passt fast zu gut ins Klischee der finalen Sendung, dass Joko und Klaas tatsächlich alle sechs Spiele für sich entscheiden können. Das haben sie bisher noch nie geschafft. Gerade deswegen schmerzen die letzten 30 Sekunden der Show, in welchen sie nur ein Mülleimer vom Sieg trennt, besonders. Man möchte, dass sie triumphieren. Möchte sehen, was für Schabernack sie sich für weitere 15 Minuten ausdenken können. Möchte nicht den Kalender, in dem sie zur Strafe als Pferde auftreten sollen, auf Instagram vorgeschlagen bekommen.

Nächste Show-Staffel im Herbst

Das letzte Spiel der Staffel ist ausgerechnet ein Klassiker aus Jokos Single-Sendung „Wer stiehlt mir die Show“ und wird zum Nervenkitzel-Albtraum für die beiden Träumer. Bei „Die sehr, sehr leichten Sieben“ müssen Joko und Klaas eigentlich nur sieben sehr, sehr leichte Aufgaben lösen. Bierdeckel schnipsen, keine Sechs würfeln, eine Papierkugel in den Mülleimer werfen. Allerdings parallel zueinander und immer beim ersten Versuch. Scheitern sie bei Station vier, müssen sie alle zuvor gelösten Aufgaben wiederholen.

Und während man anfangs noch denkt, ein Klacks nach diesem außerordentlich erfolgreichen Abend, sieht man die Felle der beiden sehr schnell davon schwimmen. Zu oft fängt einer von ihnen den Ball nicht oder wirft haarscharf am Mülleimer vorbei. Sie scheitern. Und können erst im Herbst ihren Hunger nach Revanche stillen.