Berlin. Monika Smets konnte im Finale von „The Voice Senior“ überzeugen. Dabei schien eigentlich ein ganz anderer Kandidat der Favorit zu sein.

  • Am Sonntagabend fand das Finale von „The Voice Senior“ statt – eine deutlich schmalere Version als das Original von „The Voice“
  • Dass dem Sender diese Ausgabe der Show nicht ganz so wichtig ist, wurde auch im Finale an einigen Schwächen deutlich
  • Am Ende konnte Sasha seinen Sieg aus dem Vorjahr verteidigen

Beim zweiten Versuch ist‘s geglückt! Weil es im vergangenen Jahr beträchtlichen Ärger für Sat.1 gegeben hatte, stand der Sender beim diesjährigen Finale von „The Voice Senior“ unter deutlichem Druck. Wobei auch diesmal eine Ankündigung für Ärger sorgte.

„Aus Rücksicht auf unsere bis zu über 80-jährigen Senioren strahlen wir #VoiceSenior mit einem Mini-Zeitversatz aus, damit die Finalisten zwischendurch auch mal durchatmen können. Später sind wir dann natürlich live. Ähnlich wie bei #voicekids.“, erklärte der Sender wenige Minuten nach Show-Beginn am Sonntagabend via Twitter.

Dem kundigen Zuschauer war womöglich bereits zuvor aufgefallen, dass oben rechts in der Bildschirmecke „Finale“ statt „Live“ stand. „Das hätte zuvor kommuniziert werden sollen“ – so der einstimmige Tenor der Twitter-Nutzer.

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„The Voice Senior“: Abgespeckte Variante des Originals

Sicher hatten einige auch noch das Finale aus dem vorangegangenen Jahr im Kopf, das vorab aufgezeichnet worden war. Lediglich die Entscheidung erfolgte damals live – ohne Coaches, ohne Zuschauer, nur mit den Finalisten. Das missfiel sowohl dem Publikum als auch den Kandidaten.

Doch in diesem Jahr sollte alles besser werden. Wurde es auch. Wenngleich man merkte, dass „The Voice Senior“ eine deutlich abgespeckte Variante des Originals „The Voice of Germany“ ist.

Treten dort die Finalisten sowohl allein als auch im Duett mit ihrem Coach und einem „Star“ auf, kombiniert das Spin-off Halbfinale und Finale und jedes Talent tritt ausschließlich solo auf.

„The Voice Senior“-Finale offenbar nicht ganz durchdacht

Mit „The Voice Generations“ wurde die Show eröffnet. Da standen der Sieger aus dem Vorjahr Dan Lucas gemeinsam mit der Siegerin von „The Voice Kids“ 2018 Anisa und dem Finalisten von diesem Jahr Davit auf der Bühne. Für die Siegerin des Originals, Claudia Emmanuela Santoso, oder auch nur einen Finalisten hat es offenbar nicht gereicht.

Stattdessen standen Halbfinalistin Oxa und Sing-off-Teilnehmer Niklas Schregel mit auf der Bühne und gaben „Don’t Stop Believin‘“ zum Besten. Warum? Das ist einfach zu erklären. Die Finalisten von „The Voice of Germany“ sind derzeit auf Konzerttour. Doch genau das ist das Problem. Hätte man nicht einen Auftritt in Berlin miteinplanen können?

Man verstand jetzt den Ärger aus dem vergangenen Jahr. Immer wieder beschlich einen das Gefühl, dass das Senioren-Finale nicht zu 100 Prozent durchdacht worden war, wodurch es mitunter etwas lieblos wirkte.

Senioren gesanglich ohne Fehl und Tadel

Umso erfreulicher waren die Auftritte. Mit einer unglaublichen Souveränität standen die Senioren auf der Bühne. Vor Aufregung ein paar versemmelte Töne, wie man es vom Original kennt? Fehlanzeige. Deswegen ist „The Voice Senior“ besser als das Original.

Dieter „Monty“ Bürkler ging bei „The Voice Senior“ für BossHoss an den Start.
Dieter „Monty“ Bürkler ging bei „The Voice Senior“ für BossHoss an den Start. © dpa | Jörg Carstensen

In der ersten Runde standen zwei Talente pro Team auf der Bühne. Die Coaches mussten sich direkt nach den Auftritten ihrer Teammitglieder entscheiden. Und so wurde von acht auf vier Finalisten dezimiert: Dennis Legree für Yvonne Catterfeld, Dieter „Monty“ Bürkle für BossHoss, Monika Smets für Sasha und Silvia Christoph für Michael Patrick Kelly.

Ist man zuerst verwundert, warum Titelverteidiger Sasha sich gegen seinen Mundharmonika-Kumpel Claus Diercks entschieden hat, der mit „Do I Ever Cross Your Mind“ einen emotional total abholte, wurde es einem in der zweiten Runde klar.

Sasha verteidigt mit Monika Smets seinen Titel

Mit Mozarts „Exsultate, Jubilate: Alleluja“ war der erste Song oder viel mehr die Motette von Monika Smets nicht unbedingt die massentauglichste. Das ließen auch die Moderatoren Thore Schölermann und Lena Gercke die 68-Jährige spüren. „Da musstest du ja nicht viel Text lernen“, wiederholten sie immer wieder.

Mit dem Finallied „Adeste Fideles“ wurde die Entscheidung ihres Coaches dann allerdings nachvollziehbar. Der Weihnachtsklassiker begeisterte die Zuschauer und sorgte – obwohl es knapp war, wie der Notar verkündete – für die meisten Anrufe. Und damit auch für Sashas Titelverteidigung.

Dennis LeGree hatte bei einer Abstimmung auf Twitter noch die Nase vorn.
Dennis LeGree hatte bei einer Abstimmung auf Twitter noch die Nase vorn. © dpa | Jörg Carstensen

Auch wenn das Ergebnis überraschte – sah man doch eher Dennis Legree vorne, der auch bei der Twitter-Abstimmung des Senders die Mehrheit der Stimmen erreichte – war es ein verdienter Sieg. „Monika ist ein Diamant, der viel zu lange vergraben war – in Mönchengladbach“, sagte Sasha zu seinem Schützling. „Sie hat zurecht gewonnen.“

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