Mühlhausen. Gewerkschaften und Parteien laden ein, um das Bewusstsein für Ziele der Arbeitnehmerbewegung zu stärken. Mitarbeiterin aus Celenus-Klinik Bad Langensalza spricht.

Die Rechte von Arbeitnehmern zu stärken, dafür war die Arbeiterbewegung schon vor 150 Jahren angetreten. Zur Durchsetzung des Achtstunden-Arbeitstages wurde in Australien und später in Nordamerika zum Generalstreik am 1. Mai aufgerufen. Seither gilt das Datum als Kampftag der Arbeitnehmerbewegung und ist in vielen Ländern ein gesetzlicher Feiertag.

Die Gewerkschaften unter dem Dach des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und die Parteien SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen laden traditionell, so auch in diesem Jahr, am 1. Mai auf den Mühlhäuser Untermarkt ein, um das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Ziele der Arbeitnehmerbewegung zu stärken. Das Motto in diesem Jahr: Europa, jetzt aber richtig.

„Wir als Gewerkschaften müssen zunehmend globaler denken. Weil mittlerweile viele Unternehmen international aufgestellt sind, kämpfen wir nicht nur noch für unsere Leute“, so Dieter Elbert vom DGB-Kreisvorstand Unstrut-Hainich. Das zentrale Thema sei nach wie vor die oft zu niedrige Bezahlung von Arbeitnehmern und die damit einhergehende Altersarmut.

Die meisten Branchen bezahlen ihre Angestellten nicht nach Tarif, sondern berufen sich auf den Mindestlohn, der zum Leben oft nicht reiche, so Elbert. Laut Bundessozialministerium haben etwa 3,38 Millionen Vollzeitbeschäftigte in Deutschland im Monat zuletzt weniger als 2000 Euro brutto verdient. Thüringer Arbeitnehmer zählen in der Statistik zu den schlechtesten Verdienern.

Zur Kundgebung am 1. Mai am Mühlhäuser Untermarkt reden unter anderem Unstrut-Hainich-Landrat Harald Zanker (SPD), der Mühlhäuser Stadtrat Steffen Thormann (Linke) und Juso-Vorsitzender Oleg Shevchenko (SPD). Hauptrednerin soll in diesem Jahr die Betriebsratvorsitzende der Celenus-Klinik in Bad Langensalza, Jaqueline Althaus, sein. „Sie wird über den Erfolg des monatelangen Arbeitskampfes an der Reha-Klinik berichten“, so Dieter Elbert. Um 10 Uhr wird die Veranstaltung vom Vorsitzenden des DGB-Kreisverbandes Unstrut-Hainich, Andreas Fischer, eröffnet. Mit einem Kinder- und Familienfest wolle man besonders auch das junge Publikum ansprechen, erklärt Elbert, und in Gesprächen auf den Ursprung des 1. Mai und die Arbeit der Gewerkschaften hinweisen.