„Leben der Einsatzkräfte gefährdet“: Unbekannte drehen bei Großbrand in Gera Hydranten zu [Update]
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Lesezeit: 3 Minuten
Von rom
Gera. Beim Brand eines mehrgeschössigen Gebäudes mitten in Gera am Montagabend haben Unbekannte das Leben der Einsatzkräfte in Gefahr gebracht. Sie drehten mehrere Hydranten zu. Die Kriminalpolizei sucht Zeugen. Innenminister Maier verurteilte die Tat aufs Schärfste.
„Plötzlich brach die Wasserversorgung für eine Drehleiter zusammen. Es war nicht mehr genügend Wasser da, um das Feuer weiter zu löschen. Mehrere Unterbrechungen waren nötig, um den Tank immer wieder mit Wasser zu füllen, doch auch dieser wurde nicht voll“,
schreibt dazu die Freiwillige Feuerwehr Gera auf ihrer Facebook-Seite. Bei der Überprüfung stellte sich demnach heraus, dass drei Hydranten wieder zugedreht wurden. Der Facebook-Post wurde drei Stunden nach Veröffentlichung schon fast 900 Mal geteilt.
Erst nachdem die Wasserversorgung auch mit Hilfe der Polizei sichergestellt werden konnte, wurde das Feuer unter Kontrolle gebracht. Mit dem Zudrehen seien Menschenleben in Gefahr gebracht worden, „die zu diesem Zeitpunkt im und am Gebäude gelöscht haben“, schreibt die Feuerwehr Mitte weiter in einem Facebook-Post. Die Polizei bestätigt den Vorfall, möchte aus ermittlungstaktischen Gründen jedoch keine Einzelheiten nennen.
Zwischendecke stürzt bei Brand ein - Dachstuhl fast völlig vernichtet
„Aufgrund der schlechten Bausubstanz stürzte während des Brandes die Decke zum zweiten Obergeschoss ein. Dadurch breitete sich der Brand zunächst aus“, beschreibt die Berufsfeuerwehr zusätzliche Probleme bei der Brandbekämpfung. Da keine Menschen im Gebäude waren und die Gefahr für die Einsatzkräfte zu groß war, löschten die Feuerwehren den Brand dann mit Hilfe von zwei Drehleitern von außen. Das Feuer griff dabei auf das vierte Obergeschoss und den Dachstuhl über und vernichtete ihn fast vollständig. Die eingesetzten Kräfte der Feuerwehr konnten den Brand aufgrund der Größe erst nach mehreren Stunden unter Kontrolle bringen
Der Einsatz dauert wohl noch den gesamten Dienstag an. Um die Feuerwehrleute am Montagabend zu versorgen, war der Betreuungszug des DRK im Einsatz.
Innenminister Georg Maier (SPD) verurteilte auf dem Kurznachrichten-Dienst Twitter die Tat aufs Schärfste: „Sollte es sich bewahrheiten, überträfe das alles bisher Dagewesene. Das ist ein Angriff auf das Leben der Feuerwehr-Leute“, schrieb er.
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Polizei geht von Brandstiftung aus
Bei dem Brand war 30 Feuerwehrleute im Einsatz. Neben der Berufsfeuerwehr Gera und Freiwilliger Feuerwehr Gera-Mitte wurden die Freiwilligen Feuerwehren Gera-Langenberg und Frankenthal nachalarmiert. Mit schwerem Atemschutz erkundeten zunächst Feuerwehrleute von innen die Lage.
Die Polizei geht bei dem Brand von einem Schaden von mindestens 100.000 Euro aus.
Polizei sucht Zeugen zu Brandstiftung und manipulierten Hydranten
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache sowie zur Manipulation der Wasserhydranten aufgenommen und sucht in diesem Zusammenhang nun Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können. Diese werden gebeten, sich unter der Tel.: 0365 / 8234-1465 zu melden.
Erneut Feuer in leerstehendem Gebäude in Gera
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