Mühlhausen. Seit einigen Jahren bringt Jürgen Stude Unterstützung für arme Menschen in eine Sozialstation nach Silute. Ein weiterer Transport in diesem Jahr ist geplant.

Seit knapp 20 Jahren pflegt Jürgen Stude aus Mühlhausen Beziehungen nach Litauen. In den 90er-Jahren machte er Geschäfte in dem Land. Nach der Aufnahme der ehemaligen Sowjetrepublik in die Europäische Union, seien diese stark rückläufig. Was erhalten blieb, sei die Liebe zu den Menschen, erzählt der 60-Jährige Unternehmer. Zweimal jährlich versucht Stude gemeinsam mit seinem Rostocker Kumpel Franz Lausch, einen Transport mit Hilfsgütern für arme Menschen in die Sozialstation der Stadt Silute zu organisieren.

„Das ist mir eine Herzensangelegenheit. Wir können uns hier nur schwer vorstellen, wie es ist, nach 40 Jahren Arbeit mit 210 Euro Rente im Monat auszukommen“, sagt Stude. Die Lebenshaltungskosten seien erheblich teurer als bei uns. So würde ein Stück Butter 2,10 Euro kosten, Süßigkeiten seien oft doppelt so wie in unseren Supermärkten.

Klar sei, dass es auch in Litauen wohlhabende Leute gebe. Anders als in Deutschland sei das Gefälle zwischen Arm und Reich, extremer berichtet der 60-Jährige. Zuschüsse für arme Menschen – Fehlanzeige.

Letztmalig war Stude vor Ostern in Silute, er habe die Tagestour mit seinem eigenen Transporter bestritten. Mühlhäuser Unternehmer und Privatleute hätten Geld, Elektrogeräte, ein Fahrrad, einen Rasenmäher, Drogerieartikel und Kleidung gespendet. „Die Leute dort leben nicht hinter dem Mond, gerade bei Bekleidung bin ich sehr vorsichtig“, sagt Stude. Er stehe den Leuten beim Auspacken der Spenden gegenüber. Wenn die Bedürftigen dann schmutzige oder kaputte Kleidung in den Händen hielten, sei ihnen die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Aus diesem Grund habe er die letzten Kleiderspenden vorsortiert. Der Nächste Transport sei in Planung.

Wer spenden möchte, kann Kontakt mit Jürgen Stude aufnehmen, er hat seinen Firmensitz in der Friedrich-Engels-Straße 14 B in Mühlhausen, Tel. (03601) 420580.