Erfurt. Nach dem Prostituiertenschutzgesetz müssen alle Betriebe, die Sex gegen Geld anbieten, bestimmte Anforderungen erfüllen. Prostituierte sind verpflichtet, ihre Tätigkeit anzumelden.

In Thüringen gibt es nach Angaben des Statistischen Landesamtes nur relativ wenige regulär gemeldete Prostituierte. Ende des vergangenen Jahres waren 84 Prostituierte nach dem Prostituiertenschutzgesetz angemeldet, wie das Landesamt am Montag mitteilte. Drei Viertel von ihnen kamen aus europäischen Ländern. Darunter waren beispielsweise 24 rumänische und 14 bulgarische Prostituierte. Der Anteil von Prostituierten mit deutscher Staatsbürgerschaft lag bei rund 13 Prozent. Die meisten gemeldeten Prostituierten waren zwischen 21 und 45 Jahre alt.

Prostitution gilt in Deutschland seit einigen Jahren als normales Gewerbe. Nach dem Prostituiertenschutzgesetz müssen alle Betriebe, die Sex gegen Geld bieten, bestimmte Anforderungen erfüllen. Dazu gehören zum Beispiel getrennte sanitäre Anlagen für Prostituierte und Freier, separate Wohnbereiche für Prostituierte und ein Notrufsystem dort, wo Prostituierte arbeiten. Bordelle benötigen eine Betriebserlaubnis, Prostituierte sind verpflichtet, ihre Tätigkeit anzumelden und regelmäßig zur Gesundheitsberatung zu gehen.

Ende 2021 waren in Thüringen noch 138 Prostituierte registriert. Der Grund für den Rückgang lässt sich laut Statistikbehörde nicht genau sagen. Möglicherweise handele sich um einen Effekt einer Umstellung des Meldesystems, sagte ein Sprecher. Seit 2022 seien die Landkreise und kreisfreien Städte für die Anmeldungen zuständig, vorher war es das Landesverwaltungsamt.

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