Jena/Hilpoltstein. Dank besonderem Federschmuck können auch Laien den «Vogel des Jahres» leicht erkennen - sofern sie ihn überhaupt zu Gesicht bekommen. Denn der Vogel gilt als bedroht.

Der Kiebitz als "Vogel des Jahres" 2024 hat es auch im Freistaat schwer. "In Thüringen ist der Vogel mit der steilen Frisur vom Aussterben bedroht", sagte Klaus Lieder, Vogelexperte des Naturschutzbundes (Nabu) Thüringen, laut Mitteilung von Donnerstag.

"Noch vor zweihundert Jahren war der Kiebitz in Thüringen eine häufige Brutvogelart." Selbst Ende der 1970er habe der Bestand noch zwischen 1100 und 1350 Brutpaaren gelegen. "Seitdem geht der Bestand jedoch kontinuierlich zurück und liegt nur noch zwischen 100 bis 150 Brutpaaren." Besonders problematisch sei der Verlust von Feuchtwiesen als Lebensräume für den Vogel. Viele wurden trockengelegt, um Äcker und Weiden zu gewinnen. Diese seien aber als Brutorte für den Kiebitz ungeeignet, so der Nabu Thüringen. Der Kiebitz gilt auch bundesweit als stark gefährdet, da sein Bestand in den vergangenen Jahrzehnten drastisch eingebrochen ist.

Am Mittwoch gaben der Nabu Deutschland und der bayerische Naturschutzverband LBV in Hilpoltstein in Bayern das Ergebnis der öffentlichen Wahl zum "Vogel des Jahres" 2024 bekannt: Der Kiebitz landete dabei mit 27,8 Prozent auf dem ersten Platz. Auf ihn folgten der Steinkauz, das Rebhuhn, die Rauchschwalbe und der Wespenbussard. Rund 120.000 Menschen hatten sich diesmal an der Abstimmung beteiligt. Mit der Wahl wollen die beiden Naturschutzverbände auf die Bedrohung der Vogelwelt aufmerksam machen.

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