Ohrdruf. Die Waldschäden in Thüringen nehmen immer mehr zu. Demzufolge haben die Wiederbewaldung und der Waldumbau eine riesige Bedeutung.

Laut neuesten Berechnungen von Thüringenforst ist die Waldschadensfläche in Thüringen mittlerweile 110.000 Hektar groß – das ist ein Fünftel des Waldes. Vor zwei Monaten wurde offiziell noch von 86.000 Hektar ausgegangen.

Die Waldschäden – vor allem durch den Borkenkäfer hervorgerufen – sind in Thüringen in fast allen Regionen sicht- und spürbar. Demzufolge haben die Wiederbewaldung und der Waldumbau eine riesige Bedeutung. Die Landesregierung hat bis 2030 in einem Aktionsplan insgesamt 500 Millionen Euro eingeplant, um den Wald im Klimawandel für die kommenden Generationen zukunftssicher zu entwickeln. Das war auch Thema eines Ortsgesprächs am Montag in Ohrdruf im Landkreis Gotha. Forstministerin Susanna Karawanskij (Linke) hat sich dort über das vielschichtige Thema ,Generationenaufgabe Waldrettung’ ausgetauscht, im Mittelpunkt standen dabei die Herausforderungen für das Forstamt Finsterbergen, eines der größten Forstämter im Freistaat.

Neue Förderrichtlinie entworfen

Seit Ende August ist die neu gefasste „Thüringer Richtlinie zur Förderung forstwirtschaftlicher Maßnahmen“ in Kraft. Mit dem novellierten Angebot werden Fördersätze für die naturnahe Wiederbewaldung erhöht, der Waldbrandschutz verstärkt und Antragsverfahren vereinfacht.

„Der Klimawandel verläuft dynamisch, und ihm ist nicht mit starren Instrumenten beizukommen. Wir passen die zahlreichen Maßnahmen unseres ‚Aktionsplans Wald 2030ff‘ dementsprechend regelmäßig an, um die schwierige Situation im Wald meistern zu können“, sagt Karawanskij. Und sie ergänzt: „Wir müssen die Waldbesitzenden dabei unterstützen, Schadflächen mit klimastabilen Laubbäumen artenreich wiederaufzuforsten. Die stark gestiegenen Preise für Saatgut und Setzlinge verlangen höhere Fördersätze, damit die Wiederbewaldung nicht ins Stocken gerät.“

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