Nordhausen. Im Prozess um gefälschte Rezepte haben am Donnerstag alle drei Angeklagten vor dem Amtsgericht Nordhausen ein Geständnis abgelegt. Durch ihr Handeln haben sie einen Schaden von rund 80.000 Euro verursacht.

Einem Apothekerehepaar und einer Mitarbeiterin aus Brandenburg werden 45 Fälle des gewerbsmäßigen Betrugs und der Urkundenfälschung zur Last gelegt. Der 58 Jahre alte Hauptangeklagte sagte zu Prozessbeginn, er und seine Ehefrau hätten aus Angst vor dem finanziellen Abstieg nach einer zusätzlichen Einnahmequelle gesucht.

Dem Trio wird vorgeworfen, zwischen 2015 und 2019 mit gestohlenen Patientendaten Rezepte für teure Medikamente ausgestellt und die so erhaltenen Arzneimittel dann in zwei Apotheken im brandenburgischen Königs Wusterhausen ausgegeben zu haben. Der Schaden soll sich auf mehr als 80.000 Euro belaufen. Die Rezepte wurden bundesweit in Apotheken, unter anderem auch in Thüringen, eingelöst.

Dabei seien sie arbeitsteilig vorgegangen, erklärte das angeklagte Trio übereinstimmend. Laut ihren Aussagen wurden auf manipulierten Blankorezepten gestohlene oder fiktive Patientendaten eingetragen und mit einem Arztstempel versehen. Die ergaunerten hochpreisigen Medikamente seien dann später in den beiden eigenen Apotheken an Kunden mit passendem Rezept ausgegeben worden.