Berlin. Im mittelfränkischen Fürth sollte nur eine Straße ausgebaut werden. Stattdessen machen die Bauarbeiter einen beeindruckenden Fund.

Im bayrischen Mittelfranken liegt die Stadt Fürth. Im Jahr 1000 das erste Mal urkundlich erwähnt, bringt der Ort an sich schon sehr viel Historie mit sich. Nun sorgt ein beeindruckender archäologischer Fund aber für besonderes Aufsehen.

Bei Aushubarbeiten für den Straßenunterbau im Fürther Gemeindeteil Burgfarnbach ist die beauftragte Firma auf Holzreste und Scherben unmittelbar unter der alten Fahrbahn gestoßen, wie „inFranke.de“ berichtete. „Nach Analyse durch die Untere Denkmalschutzbehörde sowie dem Landesamt für Denkmalpflege sind die Funde als archäologisch relevant einzustufen“, heißt es von letzteren.

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Bei der Entdeckung handelt es sich um einen Weg aus Schnittholzbrettern, sogenannten Bohlen, der wohl in der Vergangenheit sehr relevant gewesen sein könnte. „Nach derzeitigem Kenntnisstand ist der gut erhaltene Bohlenweg etwa 4,5 Meter breit, was darauf hindeuten könnte, dass es sich um eine wichtige Straße handelte“, erklärt eine Pressesprecherin des Landesamts für Denkmalpflege.

Historischer Weg ist erstaunlich gut erhalten

Ersten Schätzungen nach sei der Bohlenweg zwischen dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit entstanden. Für eine genauere Datierung bedarf es weiterer Untersuchungen. „Der relativ feuchte Boden im Untergrund sowie die Verlegung einer modernen Pflasterung darüber haben wahrscheinlich die Sauerstoffzufuhr reduziert und damit den Zersetzungsprozess der organischen Hölzer aufgehalten“, erläutert die Sprecherin.

Für die exakte historische Einordnung und die Holzartenanalyse wurden dem Weg Proben entnommen. Ob der Fund im Boden gelassen oder geborgen wird, werde nach den Untersuchungen entschieden, heißt es vom Landesamt.

Details des vor kurzem entdeckten Bolenwegs. 
Details des vor kurzem entdeckten Bolenwegs.  © BLfD/Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege | BLfD/Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege

Die Bauarbeiten an der Straße könnten nur unter archäologischer Begleitung sowie unter Erteilung einer denkmalrechtlichen Erlaubnis stattfinden, verkündet die Stadt Fürth. Arbeiten im Bereich des bereits angelegten Gehwegs seien aber weiter möglich. „Sollte sich der Fundbereich in Grenzen halten und die Witterung sich nicht zu sehr verschlechtern, ist auch der Fortgang der weiteren Arbeiten möglich.“

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