Berlin. Bei Charles wurde der Krebs frühzeitig erkannt. Eine rechtzeitige Diagnose erhöht die Chancen auf Genesung. Diese Leistungen gibt es.

Gerade Männer gelten immer noch als Vorsorgemuffel. Sie gehen seltener als Frauen zu den angebotenen Vorsorgeuntersuchungen. Dabei sind regelmäßige Check-ups wichtig, gerade auch, um eine Krebserkrankung rechtzeitig zu erkennen, denn je früher ein bösartiger Tumor entdeckt wird, desto besser lässt er sich behandeln. Wir geben einen Überblick, welche Untersuchungen zur Früherkennung von Krebs die Krankenkassen zahlen und ab welchem Alter sie in Anspruch genommen werden können.

  • Ab 20 Jahren: Frauen von 20 bis 34 Jahren können einmal jährlich eine Genitaluntersuchung (Pap-Abstrich) zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs in Anspruch nehmen. Beim Pap-Abstrich wird Material vom Gebärmutterhals entnommen und auf Zellveränderungen hin untersucht. Auch eine Tastuntersuchung ist Teil des Termins. Der Gebärmutterhals-Abstrich, den der Arzt oder die Ärztin dabei nimmt, wird nicht nur auf Zellveränderungen hin untersucht, sondern auch auf eine genitale Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV). Für Frauen ab 35 Jahren übernimmt die Krankenkasse die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs alle drei Jahre
  • Ab 30 Jahren: Frauen ab 30 Jahren können jährlich eine Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs in Anspruch nehmen. Dabei tastet der Gynäkologe oder die Gynäkologin die Brust sowie die Lymphknoten in der Körperregion ab und gibt eine Anleitung, wie sich die Patientin zu Hause regelmäßig selbst abtasten kann.
  • Ab 35 Jahren: Frauen und Männer ab 35 Jahren haben alle zwei Jahre Anspruch auf ein Hautkrebs-Screening. Dabei untersucht ein Hautarzt oder eine Hautärztin die Haut am gesamten Körper nach Veränderungen. Auch dafür qualifizierte Hausärzte können die Untersuchung durchführen. Ärztinnen, die diese Untersuchung durchführen, müssen eine Zulassung der Kassenärztlichen Vereinigung haben. Andernfalls muss diese Leistung vom Patienten selbst gezahlt werden.
  • Ab 45 Jahren: Männer haben jährlich Anspruch auf eine Genital- und Prostata-Untersuchung. Teil des Termins ist eine Tastuntersuchung der Prostata vom Enddarm aus. Auch Lymphknoten in dieser Körperregion werden abgetastet.
  • Ab 50 Jahren: Männer haben Anspruch auf eine Darmspiegelung zur Krebsfrüherkennung. Ist das Ergebnis unauffällig, kann man nach mindestens zehn Jahren eine zweite Darmspiegelung machen lassen. Bei Auffälligkeiten wird früher wieder kontrolliert. Eine zweite Möglichkeit, Darmkrebs früh aufzuspüren: Tests auf verborgenes Blut im Stuhl. Frauen haben ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf einen jährlichen Test. Männer ab 50 Jahren können wählen: zwischen einem jährlichen Test oder zwei Darmspiegelungen im Mindestabstand von zehn Jahren. Frauen ab 55 Jahren wird ebenfalls eine Darmspiegelung als Kassenleistung ermöglicht.
  • Was fehlt: Währens sich Frauen auf Brustkrebs untersuchen lassen können, gibt es für Männer keine Standard-Untersuchung auf Hodenkrebs. In Deutschland ist Hodenkrebs die häufigste bösartige Tumorerkrankung bei Männern zwischen 25 und 45 Jahren. Männern wird geraten, sich regelmäßig von einem Urologen untersuchen zu lassen. Hodenkrebs lässt sich in der Regel gut behandeln, auch in einem fortgeschrittenen Stadium.