Kromsdorf. Erneut ist ein Gedenkbaum für Opfer des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Buchenwald beschädigt worden. Es ist nicht der erste derartige Fall im Raum Weimar.

Erneut ist im Raum Weimar ein Gedenkbaum für Opfer des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Buchenwald beschädigt worden. Am Radweg zwischen Kromsdorf und Denstedt sei am Donnerstag eine Beschädigung an einer Blutbuche festgestellt worden, teilte das Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda am Freitag mit. Unbekannte hätten die Rinde an zwei Stellen großflächig entfernt.

Die Polizeiinspektion Apolda bestätigte den Vorfall. Es sei eine Anzeige wegen politisch motivierter Sachbeschädigung aufgenommen worden.

Seit dem Sommer 2022 waren immer wieder Gedenkbäume für die KZ-Häftlinge beschädigt worden, ohne dass die Polizei Tatverdächtige ermitteln konnte.

Baum erst im April nachgepflanzt

Die jetzt beschädigte Buche war dem Lebenshilfe-Werk zufolge erst im April für einen damals beschädigten Baum nachgepflanzt worden. Der verletzte Stamm sei sogleich fachgerecht mit einem Lehmverband versorgt worden. In der seit 1999 laufenden Erinnerungsaktion „1000 Buchen“ der Lebenshilfe wurden bislang 217 Bäume gepflanzt.

Das Verfahren zu den im vergangenen Jahr beschädigten oder zerstörten Bäumen ist nach früheren Angaben des Landeskriminalamts inzwischen eingestellt worden. Die Straftat war als politisch motivierte Kriminalität beziehungsweise Hasskriminalität eingestuft worden, ermittelt wurde wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung, womit die Beschädigung unter anderem öffentlicher Denk- oder Grabmäler gemeint ist.