Erfurt. Die letzten Tage im Jahr werden in Thüringen grau. Im neuen Jahr kann es auch in tieferen Lagen winterlich werden. Im Thüringer Wald liegt bereits ordentlich Schnee. Im Harz rät die Polizei von einem Besuch ab.

In Thüringen muss man an den letzten Tagen des Jahres mit vielen Wolken am Himmel rechnen. Dienstagfrüh sowie in der Nacht zu Mittwoch wird es stellenweise glatt, wie der Deutsche Wetterdienst am Dienstagmorgen mitteilte. In Lagen über 500 Metern könne es zu leichtem Schneefall und Nebel kommen. Im Thüringer Wald liegt schon bis zu 20 Zentimeter Schnee.

Winterwetter bis nächste Woche möglich

Am Mittwoch scheine im Thüringer Becken bei Temperaturen bis fünf Grad die Sonne. In den restlichen Teilen des Landes bleibe es weiter bewölkt. Auch der letzte Tag des Jahres werde in Thüringen wolkenverhangen, es bleibe jedoch weitgehend trocken. In der Silvesternacht sinken die Temperaturen bei schwachem Wind auf bis zu minus fünf Grad im Bergland.

Diese Wetterlage soll dann bis zum Samstag anhalten. Ab Sonntag wird laut dem DWD in Thüringen mehr Niederschlag erwartet, der bei sinkenden Temperaturen bis ins Flachland als Schnee fällt. Laut derzeitiger Prognose halte das Winterwetter auch Anfang nächster Woche noch an.

Viele Ausflügler im Thüringer Wald - bis zu 20 Zentimeter Schnee

Bei Wanderungen und Spaziergängen suchen unterdessen viele Ausflügler derzeit im Thüringer Wald Ablenkung von der Pandemie. „Es ist viel los, vor allem am Rennsteig um Oberhof herum“, sagte Stefan Ebert vom Regionalverbund Thüringer Wald am Dienstag. Zwar reichten die Schneehöhen noch nicht für das Präparieren eines größeren Netzes an Skilanglaufrouten. „Die eine oder andere Loipe ist aber angedrückt.“ Dem Verbund zufolge liegen teilweise bis zu 20 Zentimeter Schnee. Skilifte sind wegen der Corona-Beschränkungen derzeit geschlossen. Viele Wanderer und Spaziergänger seien ohne Bretter an den Füßen in winterlicher Landschaft unterwegs.

Hauptsächlich wegen der Ausflügler meldete die Stadt Suhl am Dienstag weitgehend erschöpfte Kapazitäten bei Parkplätzen. Unter anderem der Parkplatz am Schneekopf, dem mit 987 Metern zweithöchsten Berg des Thüringer Waldes, sei voll. Angesichts dessen mahnte die Stadt, die geltenden Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen auch bei Ausflügen in die Natur einzuhalten.

„Schneevergnügen ist das nicht“ - Polizei rät von Harzausflügen ab

Wegen Überfüllung rät die Polizei weiterhin von Ausflügen in den winterlichen Harz ab. Parkplätze liefen „ruck zuck zu“, sagte ein Sprecher der Polizei Goslar am Dienstag. Es sei so voll, dass die Menschen draußen die notwendigen Abstände nicht einhalten könnten. „Es ist nicht verboten, in den Harz zu fahren, es gibt kein Reiseverbot - das ist die Problematik“, sagte der Sprecher. Bereits in den vergangenen Tagen stauten sich die Autos in Ausflugsorten kilometerlang. Auf der Bundesstraße 4 von Bad Harzburg Richtung Torfhaus ging es weder vor noch zurück.

Am Montag hätten fünf Zentimeter Schnee gelegen, hieß es. Zwischenzeitlich habe es geregnet, von der weißen Decke seien nur noch Reste übrig. „Schneevergnügen ist das nicht.“

„Wenn bei fünf Zentimetern Schnee einen halben Tag gerodelt wurde, blickt da jetzt die Wiese durch“, sagte Christin Wohlgemuth, Sprecherin des Harzer Tourismusverbandes. Trotzdem fühle sie sich an normale Wintersporttage erinnert. Weiter oben im Harz, sei „die Hölle los“. Die Kennzeichen der Autos reichten von Berlin über Potsdam bis Bremen.

„Wir sehen das zwiegespalten“, sagte Wohlgemuth. „Einerseits freuen wir uns über den Zuspruch und darüber, dass wir den Menschen Abwechslung bieten können.“ Andererseits sei man auch daran interessiert, dass die Pandemie so schnell wie möglich unter Kontrolle sei und die Tourismusbranche wieder öffnen könne. Etwas entspannter als in Torfhaus, Braunlage, Schierke oder am Wurmberg sei die Lage rund um Bad Harzburg und Goslar. Dort liege zwar kein Schnee, aber schöne Wanderungen seien allemal möglich. Allerdings sollten Wanderer aufpassen. Stürme hätten die Gefahr von Baum- und Astbruch erhöht. „Das kann lebensgefährlich sein“, sagte Wohlgemuth. Einige Wanderwege seien bereits gesperrt.