Jena. Kommentar über das Superwahljahr 2024.

Das Superwahljahr nimmt langsam Fahrt auf. Spannend, welche Kandidaten in Jena und im Saale-Holzland-Kreis antreten.

Da ist der Porsche fahrende Selfmade-Millionär (Eigenaussage von Matthias Beerbaum, der für die AfD Landrat werden will) oder der Super-Wissenschaftler mit dem Händchen für die Millionen-Akquise von Fördermitteln (Chemiker Ulrich S. Schubert als Landtagskandidat für die CDU). Bei der Jenaer Oberbürgermeister-Wahl könnte ein Oberarzt (CDUler Stephan Wydra) vielleicht bessere Karten haben als ein Krankenkassen-Angestellter (Ulf Weißleder). Oder ist’s doch der kleine Mann von nebenan, der die Wähler überzeugen kann?

Am Ende sind für einige Wähler die Namen Schall und Rauch, sie kreuzen eine Partei an, fertig, aus. Weil die AfD nach Umfragen viele Kreise zur Landtagswahl gewinnen könnte, wäre die Landesliste kein sicherer Posten. Für Denny Jankowski, der auf der AfD-Liste ohnehin auf Platz 14 abgerutscht ist, scheint der Wahlkreis 35 (Saale-Holzland-Kreis I) ein sicherer Platz zu sein. In der bekanntlich linksliberalen Stadt Jena, wo er auch als Oberbürgermeister-Kandidat antritt, hätte er als Direktkandidat kaum eine Chance.

Den Amtsinhaber-Bonus kann dieses Jahr Thomas Nitzsche (FDP) zücken. Johann Waschnewski, der für die CDU Landrat Andreas Heller beerben will, ist zumindest Vize-Landrat. Vize, den Titel besitzt auch Christian Gerlitz in Jena, der aber kein OB für die SPD werden will – dafür Johannes Schleußner. Manch einer hätte das anders erwartet.

Übrigens treten auch Frauen an. Für die Spitzenämter zumindest zwei: Dorothea Storch (CDU) in Dornburg-Camburg und Kathleen Lützkendorf (Grüne) in Jena. Schade eigentlich, mehr weibliche Stimmen in der Politik wären gut.