Weimar. Eskalation im Weimarer Kommunalwahlkampf? Die CDU Weimar hat am Dienstag der Weimarer Linke-Stadträtin und Kandidatin für den neuen Stadtrat, Daniela Kraemer, vorgeworfen, ein Wahlplakat der CDU entfernt und in ihre Mülltonne gesteckt zu haben.

Auf Anfrage der Redaktion kam von der Stadtratsfraktion der Linken umgehend die Entschuldigung: „Wir bedauern das sehr und entschuldigen uns in aller Form beim CDU-Kreisverband“, sagte Dirk Möller, der Vorsitzende Linken-Stadtratsfraktion. „Uns ist bewusst, dass das die völlig falsche Reaktion ist und auch nicht geht.“ Möller ging bei dieser Aussage nach Rücksprache davon aus, dass eine „unbedachte Handlung der Tochter“ von Daniela Kraemer der Ausgangspunkt war.

CDU-Kreisgeschäftsführer Bodo Merten schildert den Vorfall anders. Ein Wahlkampfteam habe in der Tiefurter Allee Plakate angebracht, als man ein Kind sah, wie es an einem Wahlplakat mit der Aufschrift „Leidenschaft für alle Schulen und Kindergärten“ zog. „Von uns zur Rede gestellt, sagte das Mädchen, ihre Mutter habe sie damit beauftragt“, so Merten. „Und schon war die Mutter vor Ort: eben Frau Kraemer.“

Vor eigenem Haus wird Plakat eines „Drecksvereins“ nicht geduldet

Das Wahlkampfteam habe sie zur Rede gestellt und zu dem Sachverhalt befragt. Darauf habe Daniela Kraemer entgegnet: Vor ihrem Haus werde sie das Plakat eines „Drecksvereins“ nicht dulden. Die Stadträtin, die auch Mitarbeiterin der Landesgeschäftsstelle der Linken ist, habe das Plakat nun vollständig abgerissen und in ihre Mülltonne gesteckt. Auch der Hinweis auf die Strafbarkeit habe sie davon nicht abgehalten.

Bodo Merten merkt an: „Frau Kraemer wirbt auf einem Plakat ungelenk mit einem Boxhandschuh um Stimmen. Ob sie weiß, dass Boxen ein fairer Sport ist?“ Die CDU Weimar behalte sich eine Anzeige zumindest vor, um weitere Tiefschläge zu verhindern.

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