Berlin. Die Welt wird digital – und das soll sich auch im Verkehr widerspiegeln. Die EU plant deshalb, den digitalen Führerschein einzuführen.

  • In der EU gibt es Pläne, einen digitalen Führerschein einzuführen
  • Bei Kontrollen könnten Autofahrer ihre Fahrerlaubnis auf dem Smartphone vorzeigen
  • In Norwegen gibt es diese Möglichkeit bereits

Viele Deutsche haben ihn immer in ihrer Brieftasche dabei: Den Führerschein. Aus Papier oder als Plastikkarte ist er dort gut aufgehoben. Doch die Zeit des analogen „Lappens“ könnte sich dem Ende zuneigen. Denn die EU plant die Einführung des digitalen Führerscheins.

Digitaler Führerschein: App statt Karte in Norwegen

Außerhalb der Europäischen Union gibt es diesen bereits – zum Beispiel in Norwegen. Dort ist es bereits seit längerer Zeit möglich, denn Führerschein mithilfe einer App auf dem Smartphone vorzuzeigen. In dieser können Bürger einen persönlichen Code eingeben. Danach öffnet sich die Seite der staatlichen Verkehrsbehörde, auf der Details zur jeweiligen Fahrerlaubnis hinterlegt sind. Außerdem gibt es einen QR-Code, den die Polizei scannen kann. Auch interessant: Millionen Führerscheine müssen umgetauscht werden – Was Autofahrer jetzt wissen müssen

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Nun will auch die Europäische Union einen Schritt in Richtung eines digitalen Führerscheins machen. Am Donnerstag hatten die EU-Verkehrsminister sich informell beraten. Im Mittelpunkt stand dabei die Digitalisierung im Verkehrsbereich.

Scheuer kündigt digitalen Führerschein für Deutschland an

Dabei habe sich die EU-Kommission klar zum digitalen Führerschein bekannt, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. Und: „Auch Deutschland wird mitmachen.“ Wer seinen Führerschein nicht dabei habe, könne dann das Smartphone vorzeigen. „Über diesen praktischen Fortschritt freue ich mich sehr, denn er führt den Menschen die Vorteile der Digitalisierung klar vor Augen“, so der CSU-Politiker.

Andreas Scheuer (CSU), Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, spricht sich für die Einführung eines digitalen Führerscheins aus.
Andreas Scheuer (CSU), Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, spricht sich für die Einführung eines digitalen Führerscheins aus. © dpa | Deckbar

Derzeit wertet die EU die entsprechende ihre Führerscheinrichtlinie aus. Am Ende könnte sie bei Bedarf Änderungen vorschlagen - inklusive digitalem Führerschein. „Die Zukunft sollte papierlos sein“, äußerte sich EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean. Lesen Sie auch: Pläne im Verkehrsministerium – Autofahrer sollen ohne Prüfung Motorrad fahren dürfen

ADAC begrüßt Pläne für digitalen Führerschein

Der ADAC äußerte sich inzwischen positiv zu den Plänen der EU. „Im Zuge der Digitalisierung ist die Verfügbarkeit einer digitalen Fahrerlaubnis eine Frage der Verbraucherfreundlichkeit und des Komforts“, sagte eine Sprecherin des Verkehrsclubs. Wichtig sei jedoch die Einhaltung hoher Datenschutzstandards. „Außerdem muss im Sinne der Verkehrssicherheit gewährleistet sein, dass ein temporärer Führerscheinentzug oder ein Fahrverbot auch hier und zeitgleich abgebildet werden.“

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(nfz/dpa)