Berlin. Die CDU hat die Berlin-Wahl deutlich gewonnen. SPD, Grüne und Linke verlieren. Die FDP verpasst den Einzug ins Abgeordnetenhaus.

Die CDU ist die Gewinnerin der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, mit weitem Vorsprung vor allen anderen Parteien. Sie gewann laut Hochrechnungen 28,2 Prozent der Stimmen, fast zehn Prozentpunkte mehr als die SPD. Lesen Sie auch: Berlin-Wahl: CDU triumphiert – aber regiert sie auch?

CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner sprach von einem „phänomenalen“ Erfolg und sagte: „Unser Auftrag ist es, eine stabile Regierung zu bilden." Berlin habe den Wechsel gewählt. Er kündigte an, SPD und Grüne zu Sondierungen einzuladen.

Obwohl sie erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten wieder stärkste Kraft geworden ist, könnte die CDU trotzdem machtpolitisch leer ausgehen – und in der Opposition landen. Lesen Sie dazu den Kommentar: Schluss mit Weiterwursteln: Berlin braucht einen Neuanfang

Berlin-Wahl: Giffey könnte an der Macht bleiben

Obgleich geschwächt, scheint die bisherige Koalition aus SPD, Grünen und Linken entschlossen, an der Macht zu bleiben. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sagte, "natürlich sind wir angetreten, um eine Regierung anzuführen“. Für Giffey war die Wahl auch eine persönliche Niederlage. Sie verliert höchstwahrscheinlich ihr Direktmandat im Wahlkreis Neukölln 6 an den CDU-Kontrahenten Olaf Schenk, wie am Sonntagabend auf der Webseite der Landeswahlleitung zu sehen war. Giffey dürfte als Spitzenkandidatin ihrer Partei aber dennoch ins Abgeordnetenhaus einziehen.

Aber was bedeutet es für einen bislang SPD-geführten Senat, wenn auch die Grünen die Sozialdemokraten überholen? Beide Parteien liefern sich ein enges Rennen um Platz zwei, beide jeweils bei 18,4 Prozent. Der Unterschied betrug lediglich 105 Stimmen.

Berlin-Wahl: AfD kann sich behaupten

Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch sprach sich für eine Fortsetzung der Koalition mit SPD und Linken aus. „Die jetzige Regierungskoalition hat eine klare und stabile Mehrheit", sagte sie in der ARD.

Die Linke gewann in der Hauptstadt 12,2 Prozent der Stimmen. Die AfD bleibt mit 9,1 Prozent im Abgeordnetenhaus.

Berlin-Wahl: FDP fliegt aus dem Parlament raus

Hart erwischte es die FDP. Den Hochrechnungen zufolge hat sie den Einzug ins Parlament mit nur 4,6 Prozent verpasst. Lesen Sie auch: FDP unter Fünf-Prozent-Hürde: Lindner erleidet Schlappe

Wegen schwerwiegender Wahlpannen hatte das Landesverfassungsgericht die Wahl des Landesparlaments vom September 2021 und die Bezirkswahlen für ungültig erklärt – und eine Wiederholung angeordnet. Damals hatten lange Warteschlangen vor Wahllokalen sowie fehlende, vertauschte oder kopierte Stimmzettel bundesweit Schlagzeilen gemacht. (fmg/dpa)

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