Jena. Zum 70. Jahrestag des Volksaufstands in der DDR am 17. Juni sind in Thüringen eine Reihe von Veranstaltungen geplant.

Zum 70. Jahrestag des Volksaufstands in der DDR am 17. Juni sind in Thüringen eine Reihe von Veranstaltungen geplant. Die zentrale Gedenkfeier mit einem Zeitzeugengespräch sei für Samstag in Jena gesetzt, teilte der Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Peter Wurschi, am Montag mit. „1953 setzten die Menschen in der DDR mit ihrem Protest ein Zeichen für gesellschaftliche Emanzipation und für demokratische Veränderungen.“

Sie zeigten, dass für ein Leben in Demokratie friedlich gestritten werden müsse, sagte Wurschi weiter. „Das würdige Erinnern an diesen Mut in den Tagen um den 17. Juni ist wichtig für unser aller Gedächtnis.“ An den Volksaufstand von 1953 solle sich als Fest für die Freiheit und für die Demokratie erinnert werden.

Protest gegen die Statthalter der kommunistischen Diktatur

Um sich diesem demokratischen Geist für Veränderung gewahr zu bleiben und um an den Mut der Menschen damals zu erinnern, finden zahlreiche Veranstaltungen und Projekte in Thüringen statt. Eine Übersicht über die Ausstellungen, Vorträge und andere Veranstaltungen rund um den Gedenktag ist auf der Website des Landes zu finden.

Im Juni 1953 hatten Arbeiterinnen und Arbeiter überall in der DDR protestiert. Auch in Thüringen kam es Wurschi zufolge in mehr als 100 Orten zu Protesten gegen die Statthalter der kommunistischen Diktatur. Anlass war unter anderem eine Erhöhung der Arbeitsnorm - für dasselbe Geld sollte mehr geleistet werden.

Viele Demonstranten stellten den SED-Staat aber auch grundsätzlich in Frage, sie forderten freie Wahlen und ein anderes Wirtschaftssystem. Binnen Stunden wurde der Ausnahmezustand verhängt. Sowjetische Panzer und die Volkspolizei rückten aus. Am Ende waren 55 Menschen tot. Mehr als 10 000 wurden verhaftet, 1500 zu Gefängnis verurteilt.