Berlin. Außenminister Maas will Impfstoff-Forscher in Deutschland halten. Andere Länder dürften sich deren Ergebnisse nicht exklusiv aneignen.

Außenminister Heiko Maas hat sich im Kampf gegen das Coronavirus entschieden gegen den mutmaßlichen Versuch der US-Regierung gewandt, das Tübinger Pharma-Unternehmen CureVac zu einem Standortwechsel zu bewegen. „Deutsche Forscher sind führend an der Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen beteiligt, in weltweiten Kooperationen. Wir können nicht zulassen, dass sich andere ihre Forschungsergebnisse exklusiv aneignen wollen“, sagte der SPD-Politiker unserer Redaktion.

Darüber habe er bereits mit seinen Kollegen aus Kanada, Südkorea, Brasilien und Australien gesprochen. Dies werde aber auch im Kreis der G7-Staaten zu bereden sein. „Dieses Virus werden wir nur gemeinsam besiegen, nicht gegeneinander“, sagte der Außenminister weiter.

Maas mahnt Europäer: Dürfen Versorgungsketten nicht abschneiden

Medienberichten zufolge soll US-Präsident Donald Trump versucht haben, Wissenschaftler der bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff führenden Tübinger Firma CureVac mit hohen finanziellen Zuwendungen nach Amerika zu locken oder das Medikament exklusiv für sein Land zu sichern.

Maas mahnte die EU-Staaten, sich im Kampf gegen das Coronavirus besser abzustimmen. Einige Länder versuchten, ihre Bürger auch mit Reisebeschränkungen zu schützen. „Umso wichtiger ist es, solche Maßnahmen innerhalb der EU gut zu koordinieren, damit Versorgungsketten nicht abgeschnitten werden“, sagte Maas unserer Redaktion. „In der Krise spüren wir mehr denn je, wie sehr wir aufeinander angewiesen sind. Deshalb brauchen wir gerade jetzt mehr, nicht weniger Zusammenarbeit.“ (gau)