Berlin. Brigitte Macron ist seit 2017 Frankreichs First Lady. Die Ehefrau von Emmanuel Macron war zuletzt beliebter als der Präsident selbst.

  • Brigitte Macron ist seit 2017 die First Lady von Frankreich
  • Die Frau von Emmanuel Macron war einst seine Lehrerin
  • In Umfragen schnitt sie zuletzt besser ab als der Präsident

Wenn Brigitte Macron und ihr Ehemann, der französische Präsident Emmanuel Macron, nebeneinander stehen, fassen sich die beiden oft an den Händen. Nichts und niemanden lassen sie in ihre Wohnung im Elysée-Palast hinein. Viele beschreiben das Paar an der Spitze Frankreichs als innig und unzertrennlich. Doch wer ist Brigitte Macron, die nach der Wiederwahl ihres Mannes auch weiterhin Première Dame bleibt?

Brigitte Macron ist für den Präsidenten Pulsmesser am Wahlvolk, seine engste Beraterin und die starke Frau an seiner Seite. "Ich höre auf das, was sie spürt, was sie sagt und was ihr gesagt wird", sagte Emmanuel Macron in einem Interview mit dem französischen "Figaro". Er vertraue auf ihr Urteil, so der Präsident: "Sie hat viele Kontakte und hört vieles."

Anders als ihre Vorgängerin, die Sängerin Carla Bruni-Sarkozy, drängt sich Brigitte Macron nicht ins Rampenlicht. Doch sie ist sehr aktiv: Brigitte Macron unterrichtet junge Erwachsene in einer der benachteiligten Pariser Vorstädte, sie hat eine mobile Anti-Mobbing-Einheit für Schulen mitgegründet und beantwortet viele Bürgerbriefe. In den vergangenen fünf Jahren soll sie mehr als 100.000 davon erhalten haben.

Brigitte Macron bleibt auch weiterhin Frankreichs First Lady
Brigitte Macron bleibt auch weiterhin Frankreichs First Lady © Aurelien Meunier/Getty Images

Brigitte Macron: Am Anfang war ihr Alter ein Thema

Als während des Wahlkampfs vor fünf Jahren erstmals private Details aus dem Leben von Emmanuel Macron und seiner 24 Jahre älteren Ehefrau bekannt wurden, waren viele Französinnen und Franzosen überrascht.

Inzwischen weiß fast jeder, dass die beiden sich in einer Theatergruppe an der Schule kennenlernten, an der sie Lehrerin und er Schüler war. So verliebte sich Emmanuel Macron mit 15 in Brigitte. 2007 folgte die Hochzeit in Le Touquet.

Auch an den Altersunterschied haben sich die die Französinnen und Franzosen mittlerweile gewöhnt. Emmanuel Macron ist mit 44 Jahren einer der jüngsten Präsidenten weltweit, Brigitte feierte kurz nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahl im April ihren 69. Geburtstag. Lesen Sie hier: So funktioniert das französische Wahlsystem

"Mit Normen konnte ich noch nie viel anfangen", sagt die Première Dame über sich selbst. "Ich habe auch keine Lust zu urteilen, was einer Norm entspricht und was nicht." Auch Brigitte Macrons Stil strahlt diese Einstellung aus: Sie trägt gerne Louis Vuitton und Stiletto-Absätze und steht zu ihrer Haar-Verlängerung.

Brigitte Macron ist die jüngste von sechs Kindern

Brigitte Macron ist als jüngstes von sechs Geschwistern in der Kleinstadt Amiens aufgewachsen. Dort führte ihre Familie ein Schokoladengeschäft. Macron selbst wurde später Französisch-Lehrerin in der kleinen Stadt.

Aus ihrer ersten Ehe hat sie drei Kinder, zudem ist sie mittlerweile Großmutter von sieben Enkelkindern. Emmanuel Macron, der keine eigenen Kinder hat, nennt die Enkel und Enkelinnen seiner Ehefrau öffentlich mit Stolz seine eigenen. Sie nennen ihn "Daddy".

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Doch gerade in der ersten Amtszeit ihres Mannes fiel es Brigitte Macron schwer, ihre Enkelkinder nicht mehr selbst von der Schule abholen zu können. Die Zwänge des neuen Lebens störten sie merklich. So sehr, dass sie sich am Ende gegen den Widerstand der Sicherheitsleute durchsetzte und weiterhin regelmäßig mit ihrem Hund Nemo durch Paris spazierte.

Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, und seine Frau Brigitte nehmen vor der Stimmabgabe die Stimmzettel entgegen. Hochrechnungen zufolge gewinnt Macron die Wahl gegen Marine Le Pen.
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, und seine Frau Brigitte nehmen vor der Stimmabgabe die Stimmzettel entgegen. Hochrechnungen zufolge gewinnt Macron die Wahl gegen Marine Le Pen. © dpa | GONZALO FUENTES

Brigitte Macron war zuletzt beliebter als der Präsident selbst

Wie wichtig Brigitte Macron für den Präsidenten ist, zeigt eine Anekdote über eine Image-Broschüre, die die PR-Abteilung des Élysées hatte drucken lassen. Als Emmanuel Macron bemerkte, dass sie kein einziges Bild von ihm mit seiner Frau zeigte, ließ er die Broschüre kurzerhand wieder einstampfen.

Auch in der Bevölkerung genießt sie immer mehr Unterstützung: In den Umfragen stand Brigitte vor den Wahlen zuletzt besser da als Emmanuel. Etwa 55 Prozent der Franzosen und Französinnen vertrauten der Première Dame, während der Präsident lediglich auf 39 Prozent kam. Zum Glück wird die beliebte Präsidentengattin auch in den kommenden fünf Jahren im Élysée wohnen. (afp/reba)

Dieser Artikel erschien zuerst auf www.waz.de.