Berlin. In Ausnahmelagen werden infizierte Ärzte und Pflegekräfte in Kliniken und Altenheimen gebraucht. Davon geht Jens Spahn aus.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass etliche Ärzte und Pflegekräfte trotz Corona-Infektion weiter zur Arbeit gehen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten: „Die Wahrheit ist: Ohne diese Ausnahmeregelung wäre in manchen Regionen in Deutschland, in manchen Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen Stand heute die Versorgung nicht möglich“, sagte Spahn am Dienstag bei einer digitalen Diskussionsveranstaltung des Netzwerks Pflege.

„Dann hätten wir da Patienten oder Pflegebedürftige, die überhaupt keine Pflege mehr haben, weil alle in Quarantäne sind.“ Spahn betonte, dass dies eine Ausnahme bleiben müsse – für Fälle, in denen die Versorgung anders nicht sichergestellt werden könne. So sei es denkbar, dass symptomfreie Ärzte oder Pflegekräfte sich um ebenfalls positiv getestete Patienten oder Pflegebedürftige kümmerten.

Spahn und RKI: Arbeit trotz Infektion vertretbar bei extremen Personalmangel

Denkbar sei eine Weiterbeschäftigung im Notfall auch für Beschäftigte, die eigentlich in Quarantäne bleiben müssten. „Liegt eine Situation mit relevantem Personalmangel in der Krankenversorgung vor, können Kontaktpersonen unter medizinischem Personal unter bestimmten Voraussetzungen vorzeitig wieder zur Arbeit zugelassen werden“, heißt es dazu beim Robert-Koch-Institut. Lesen Sie hier : Corona-Gipfel: Merkel kündigt eigene Vorschläge an

Für Spahn ist das vom Berufsethos der meisten Pflegekräfte und Ärzte gedeckt: Bevor Patienten gar nicht versorgt werden könnten, würden sich die meisten Beschäftigten im Gesundheitswesen darauf einlassen, trotz eigener Infektion unter größtmöglichen Sicherheitsvorkehrungen weiterzuarbeiten.