Washington/Delaware. Trump hat Bidens Anreise zur Amtseinführung behindert. Er selbst legt aber wohl Wert auf einen Abschiedsflug mit der Air-Force-One.

Donald Trump hat Joe Biden einen Tag vor dessen Amtseinführung erneut Steine in den Weg gelegt. Der US-Präsident weigerte sich am Dienstag seinem Nachfolger und dessen Familie für die Anreise nach Washington ein Regierungsflugzeug zur Verfügung zu stellen, berichtet der US-Nachrichtensender CNN. Barack Obama hatte Trump selbst diese Anerkennung bei seiner Amtseinführung 2017 zu Teil werden lassen.

Joe Biden und seine Familie charterten daraufhin eine Privatmaschine für den Flug von Delaware zur US-Militärbasis Joint Base Andrews. Die Einrichtung der US-Luftstreitkräfte liegt 15 Kilometer südlich von Washington und ist gleichzeitig ein Regierungsflughafen.

Trump wird dort auch am Vormittag (Ortszeit) seine eigene Abschiedszeremonie halten. Die Militärparade, die sich Trump laut US-Medienberichten dafür gewünscht hatte, erhält er nicht. Stattdessen soll es einen roten Teppich, eine Ehrengarde und Salutschüssen geben, berichtet CNN.

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    Zudem gibt es bereits einige prominente Absagen von Gästen. So hat Trumps ehemaliger Kommunikationschef Anthony Scaramucci bereits mit einiger Häme angekündigt, der Zeremonie fern zu bleiben. "Ich bekomme zu der Zeit meine Fingernägel herausgezogen und kann daher leider nicht kommen", schrieb Scaramucci auf Twitter.

    Trump hatte Scaramucci 2017 nach nur zehn Tagen als Sprecher des Weißen Haus gefeuert. Seitdem hat sich Scaramucci zu einem großen Kritiker Trumps entwickelt. Daher wertet er seine Einladung auch als verzweifelten Versuch der Trump-Administration, Gäste für die Abschiedszeremonie zu finden. "Die Einladung muss eine Massen-Email gewesen sein, wenn sogar ich eine bekommen habe", sagte Scaramucci dem US-Sender CBS. Auch der ehemalige Stabschef des Weißen Hauses John Kelly, Vize-Präsident Mike Pence, der Top-Republikaner Mitch McConnel und Trumps Ex-Berater John Bolton haben ihr Kommen abgesagt.

    Seinen eigenen Abschiedsflug soll Trump laut dem US-Nachrichtensender NBC mit Absicht für den Vormittag geplant haben, damit es sich bei dem Regierungsflieger immer noch um die Air-Force-One handelt. Die Bezeichnung erhalten die Regierungsmaschinen erst, wenn der aktuelle US-Präsident an Bord ist. Diesen Titel verliert Trump mit dem Ende seiner Amtszeit um 12.00 Uhr Ortszeit. (jas)