Berlin. Viele Wählerinnen und Wähler sind noch unentschlossen, wen sie am 26. September wählen. Diese Tools können bei der Entscheidung helfen.

  • Der Wahl-O-Mat ist das bekannteste Hilfsmittel, wenn es darum geht, eine Entscheidung für die Bundestagswahl zu treffen
  • Doch es gibt mit dem Wahl-Kompass, dem WahlSwiper oder DeinWal.de noch Alternativen
  • Wir stellen die verschiedenen Tools vor

Welche Partei soll ich bei der Bundestagswahl wählen? Wer steht für was? Wer passt am besten zu mir? Diese Fragen treiben derzeit viele Menschen in Deutschland um. Im Wahlkampf streiten die Parteien über viele Themen: Klimaschutz, Steuern, Mobilität, Corona-Politik. Da fällt es schwer, den Überblick über die Standpunkte von Union, SPD, Grünen und Co. zu behalten.

Spätestens jedoch am Wahltag, dem 26. September, – im Falle der Briefwahl auch früher – müssen die Wählerinnen und Wähler sich eine Meinung gebildet haben. Welche Positionen die einzelnen Parteien vertreten, steht in ihren Programmen. Verknappt auf einzelne Thesen finden sich Antworten auf die drängenden Fragen aber auch im Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung, der die Wahlentscheidung erleichtern soll.

Wahl-O-Mat vor Bundestagswahl wieder online

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    Wahl-O-Mat

    Den Nutzern werden verschiedene Positionen zu aktuellen Themen präsentiert, die sie mit "Stimme zu", "Stimme nicht zu" oder "Neutral" beantworten sollen. Auch Überspringen ist möglich. Themen, die besonders wichtig erscheinen, können markiert und doppelt bewertet werden. Im letzten Schritt entscheiden sich die User für die Parteien, die bei der Auswertung berücksichtigt werden sollen. Anhand der Antworten und der gewählten Schwerpunkte ermittelt der Wahl-O-Mat schließlich, welche Partei am besten passt. Jedoch werden Themenkomplexe oft auf eine einzige These reduziert. Die Anwendung gibt es ab dem 2. September als App oder als Online-Angebot im Browser.

    Doch es gibt verschiedene Alternativen zum Wahl-O-Mat. Ein Überblick über die verschiedenen Seiten und Anwendungen:

    1. Wahl-Kompass

    Der Wahl-Kompass wurde an der Universität Münster entwickelt und soll Unentschlossenen eine wissenschaftliche Entscheidungshilfe anbieten. Nach Angaben der Uni werden Wahlkampf-Themen in zwei Bereiche aufgeteilt: "Auf der Längsachse wird zwischen progressiv-ökologischen und konservativ-traditionellen Positionen unterschieden. Die Querachse unterscheidet zwischen Positionen, die entweder auf eine stärkere Umverteilung oder eine stärkere Eigenverantwortung setzen", heißt es. 30 Thesen gilt es zu beantworten, danach errechnet der Wahl-Kompass eine individuelle politische Position. Diese kann mit denen der Parteien verglichen werden. Darüber hinaus werde auch ein Ranking berechnet, das die prozentuale Übereinstimmung mit den Parteien zeigt. Zum Wahl-Kompass geht es hier.

    2. WahlSwiper

    Im Stil der Dating-App "Tinder" entwickelte Anwendung, bei der Nutzer ihre Meinung zu verschiedenen Thesen per Wischbewegungen angeben. Der Unterschied zum Wahl-O-Mat: Es gibt die Antwortmöglichkeit "Neutral" nicht. Initiiert wurde das Projekt 2017 von der Agentur Movact, mittlerweile gibt es eine Kooperation mit der Universität Freiburg. Für Android und iOS in den jeweiligen Appstores verfügbar oder im Browser unter voteswiper.org.

    3. DeinWal.de

    Einen ganz anderen Ansatz verfolgt das Portal "DeinWal". Es möchte besser und ehrlicher sein als der Wahl-O-Mat und seine anderen Alternativen. Die Entscheidungshilfe setzt statt der Wahlpositionen der Parteien auf die Abstimmungshistorie im Bundestag: Die Plattform zeigt das tatsächliche Votum der Parteien in der letzten Legislaturperiode. Als Nutzer stimmt man per Daumen mit hoch oder runter ab – und kann so Abstimmungen markieren, die einem besonders am Herzen liegen.

    Hat man sich durchgeklickt, verrät die Plattform, mit welchem Abstimmungsverhalten welcher Partei man am ehesten übereinstimmt. Der Vorteil dieser Methode soll darin liegen, dass die Parteien nicht an ihren – möglicherweise nicht einlösbaren – Versprechen, sondern an ihren tatsächlichen Entscheidungen gemessen werden. Der einzige Haken: Die Positionen kleinerer Parteien fehlen, da sie in der letzten Legislaturperiode nicht im Parlament vertreten waren. Zu der Entscheidungshilfe geht es hier: DeinWal.de.

    Entscheidungshilfen mit Themenfokus

    Neben diesen allgemeinen Entscheidungshilfen, gibt es auch solche, die ihren Fokus auf bestimmte Themenfelder legen. Das sind:

    (bef)