Berlin. Was die Grünen im Westen sind, ist die AfD im Osten: Sie etabliert sich in Sachsen und Brandenburg als stärkste Kraft. Ist Deutschland gespalten?

Auf der Deutschlandkarte zur EU-Wahl gibt es zwei große blaue Flecken. Sie liegen im Osten. Blau steht für die AfD – in Sachsen und Brandenburg wurde sie zur stärksten Kraft bei der Europawahl. Vor der CDU. Vor der SPD. Und vor allen anderen Parteien. Bundesweit kommt die AfD auf elf Prozent. Das ist nur ein leichtes Plus im Vergleich zur Europawahl 2014, wo die Partei gut sieben Prozent erhielt.

Bundesweit sind die Grünen der Gewinner der Europawahl – in Ostdeutschland aber sind es die Rechtspopulisten. Aus Sicht von Experten manifestiert dies eine Spaltung der Bundesrepublik in Ost und West. „Die AfD ist kein Phänomen, das vergeht“, sagt der Politikwissenschaftler Matthias Quent aus Jena im Gespräch mit unserer Redaktion.