Saale-Holzland. Was am Sonnabend, 27. April, von 8 bis 12 Uhr geplant ist. Wie Kunden den Umbau des Marktes finden.

Der einzige Einkaufsmarkt im 406-Seelen-Ort Ottendorf und in den 21 Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft (VG) „Hügelland-Täler“ wird heute offiziell wiedereröffnet. Von 8 bis 12 Uhr ist jeder Interessierte eingeladen, sich nach den Umbau- und Sanierungsarbeiten im DDR-Bau, in dem sich der „Tälermarkt“ der Agrargenossenschaft Ottendorf befindet, umzuschauen. „Landrat Andreas Heller, VG-Vorsitzender Albert Weiler und unser Bürgermeister Stefan Hücker haben sich angekündigt“, sagt Benjamin Spiegler, Vorsitzender der Agrargenossenschaft Ottendorf. Für Kinder ist eine Hüpfburg aufgebaut und zur Feier des Tages gibt es ermäßigte Preise aufs Essen und Trinken. Der Rost brennt, das Bierfass steht bereit.

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Aufgrund von Arbeitsabläufen habe sich die Wiedereröffnung um etwa zwei Wochen verzögert. Seit dem 18. April aber können Kunden wieder im Tälermarkt einkaufen. Benjamin Spiegler jedenfalls ist mit dem Ergebnis der Sanierungsarbeiten zufrieden: „Der Markt ist jetzt geordneter, übersichtlicher, viel heller und wärmer. Es ist ein ganz anderes Raumklima.“ Beim Ausräumen des Marktes vor dem Einzug der Handwerker Mitte September 2023 haben sich allerlei Dinge aufgetan, die bisher nie verkauft worden sind. „Das waren zum Beispiel diverse Haushaltswaren, Frostschutz fürs Auto und ein Karton gefüllt mit Türschlossenteiser.“ Benjamin Spiegler wünscht sich, dass künftig besser im Blick behalten wird, welche Produkte von Kunden gewünscht und gekauft werden und welche gar nicht gehen.

Verkäuferin Katrin Förstel - hier im Bild mit Kundin Christa Thiel - ist seit Oktober 2022 auf Minijobbasis im Tälermarkt tätig. „Ich habe noch eine feste Arbeit“, sagt sie.
Verkäuferin Katrin Förstel - hier im Bild mit Kundin Christa Thiel - ist seit Oktober 2022 auf Minijobbasis im Tälermarkt tätig. „Ich habe noch eine feste Arbeit“, sagt sie. © OTZ | Ute Flamich

„Wir verstehen uns als Hofladen mit regionalen Produkten, der zusätzlich Waren des täglichen Bedarfs anbietet“, sagt er. Kooperationen mit landwirtschaftlichen Betrieben gibt es einige: Im Tälermarkt angeboten werden beispielsweise Raps- und Leinöl vom Agrarunternehmen Wöllmisse Schlöben, Äpfel vom Obstgut Triebe, Eier und Nudeln aus Kauern sowie Fleisch und Käse aus Dittersdorf. Getrockneter Wels als Hundefutter wird aus Schkölen geliefert und natürlich hat die Agrargenossenschaft mit Kartoffeln und Futtergetreide für Gänse, Hühner, Enten und Co. auch eigene Produkte im Sortiment.

Es ist großartig geworden. Freundlich und hell und ich nehme an, dass sich die Angebotspalette auch noch ein bisschen entwickelt.
Veronika Walther-Koch aus Lippersdorf - über den sanierten Tälermarkt in Ottendorf

„Mir gefällt, wie der Tälermarkt umgebaut wurde“, sagt am Freitag die 84-jährige Gisela Brotzki. Sie sei sehr froh, dass es den Einkaufsmarkt noch im Ort gibt. „Sonst müsste ich mit dem Bus nach Hermsdorf fahren, denn ich habe kein Auto. Hier gibt es eigentlich alles, was ich brauche.“

„Ich habe den Mitarbeitern in der vergangenen Woche schon eine Flasche Sekt und eine Karte vorbeigebracht“, sagt Veronika Walther-Koch aus Lippersdorf, die gerade mit ihrem Mann zum Einkauf in den Tälermarkt kam. „Es ist großartig geworden. Freundlich und hell und ich nehme an, dass sich die Angebotspalette auch noch ein bisschen entwickelt. Für meinen Geschmack ist es noch ein bisschen zu wenig“, sagt sie. Sie könne sich vorstellen, dass sich die jüngeren Leute noch ein wenig mehr Kosmetikprodukte wünschen und auch in der Obst- und Gemüseabteilung sei noch Luft nach oben. „Ich bin hier Stammkundin und bin froh, dass es den Tälermarkt gibt. Sonst müsste ich zum Globus nach Hermsdorf fahren, da würde viel Benzin draufgehen“, sagt sie.

Blick in den sanierten und umgebauten Tälermarkt in Ottendorf.
Blick in den sanierten und umgebauten Tälermarkt in Ottendorf. © OTZ | Ute Flamich

Das alte DDR-Gebäude, das aus Holzwolle-Leichtbauplatten bestand, ist von unten her weg gefault. Deshalb musste die gesamte Außenwand nach und nach abgerissen, wieder neu aufgebaut und gedämmt werden. Etwa 280.000 Euro sind in die Sanierung des Marktes investiert worden.

Dafür sind über das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) und die Maßnahme „Einrichtungen für lokale Basisdienstleistungen“ im vergangenen Jahr knapp 190.000 Euro Fördergelder bewilligt worden. Die Agrargenossenschaft selbst steckte weitere 90.000 Euro in das Vorhaben.