Rudolstadt. Mehrere Anzeigen wegen Bedrohung und Beleidigung durch Beamte vor Ort aufgenommen. Bundestagsabgeordneter spricht von Diffamierung.

Für ordentlich Aufsehen bei Besuchern des Markttages am Mittwoch in Rudolstadt - aber auch bei den Medien - sorgte ein Polizeieinsatz am Mittwochvormittag in der Rudolstädter Fußgängerzone. Hier war es beim Aufbau eines Wahlkampfstandes der Alternative für den Landkreis (AfL) Saalfeld-Rudolstadt zu einer hitzigen verbalen Auseinandersetzung zwischen Anwohnern der Marktstraße und AfD-Mitgliedern gekommen. Jetzt haben die Saalfelder Polizei und auch die betroffene Partei dazu Stellung genommen.

Polizei prüft eine mögliche Bedrohungshandlung

„Am Rande einer behördlich angezeigten Veranstaltung einer Partei kam es am Mittwochvormittag in Rudolstadt zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen mehreren Personen“, heißt es in der am Donnerstag verbreiteten Pressemitteilung der Landespolizeiinspektion (LPI) Saalfeld. Kurz nach 10 Uhr sei ein 73-jähriger Mann durch einen bislang Unbekannten im Rahmen von Aufbauarbeiten in der Marktstraße bedroht worden. Zudem sei eine 47-jährige Geschäftsinhaberin im weiteren Verlauf der Diskussion beleidigt worden. „Eine mögliche Bedrohungshandlung wird in diesem Zusammenhang geprüft“, so eine Polizeisprecherin.

Die Polizei führte vor Ort Zeugenvernehmungen durch und nahm mehrere Anzeigen auf. Inwieweit sich noch andere, bis dato unbekannte Personen strafbar gemacht haben, sei Gegenstand der Ermittlungen der Saalfelder Polizei. Aufgrund der laufenden Ermittlungen könnten aktuell keine weiteren Angaben gemacht werden.

AfD-Abgeordneter: Hass, Hetze und Verleumdung

Für die AfD hatte der Bundestagsabgeordnete Michael Kaufmann noch am Abend in sozialen Medien zu den Ereignissen an dem Wahlkampfstand in Rudolstadt Stellung genommen. „Neben viel Zuspruch von den Bürgern erlebten wir dort Hass, Hetze und Verleumdung in einem Ausmaß, das leider im Wahlkampf zum Normalfall zu werden droht“, schreibt der Abgeordnete.

„Frauen aus einem Laden in der Marktstraße beschimpften und bedrohten unsere Kandidaten. Wir sollten verschwinden, Buchenwald sei nur 30 km entfernt“, so Kaufmann. In dieser Weise würden Verbrechen der Nazi-Zeit instrumentalisiert, um politische Gegner zu diffamieren.

Im weiteren Verlauf seien die Frauen an andere Stände in der Marktstraße gezogen, offenbar um die Wahlkämpfer der AfD/AfL zu verleumden, mutmaßt der Politiker. Man habe erfahren, „dass wahrheitswidrig erzählt wurde, ein Mitglied aus unserer Gruppe habe den Frauen gedroht, sie nach Buchenwald zu bringen“.

Da man dies als Verleumdung einstufte, habe man die Polizei gerufen, um Anzeige zu erstatten. „Die Polizei reagierte sofort und umsichtig und nahm Personalien der Frauen und unsere Anzeigen auf“, so Kaufmann. Weiteres werde die juristische Auswertung ergeben.

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