München. Beim Nachholspiel zwischen dem FC Bayern und Union Berlin kam es zum Skandal um Nenad Bjelica. Dieser wurde nun vom DFB gesperrt.

Trainer Nenad Bjelica vom Fußball-Bundesligisten Union Berlin ist nach seinem Ausraster in München mit einer eher milden Strafe davongekommen. Der Kroate wurde vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit einem Innenraumverbot für die nächsten drei Bundesligaspiele und einer Geldstrafe in Höhe von 25.000 Euro belegt. Bjelica und der Verein haben dem Urteil zugestimmt, es ist somit rechtskräftig.

Bjelica wird damit in den kommenden drei Ligaspielen gegen Darmstadt 98 (Sonntag, 15.30 Uhr/DAZN), bei RB Leipzig (4. Februar) und beim FSV Mainz 05 (7. Februar) an der Seitenlinie fehlen. Das Innenraumverbot beginnt jeweils eine halbe Stunde vor Spielbeginn und endet eine halbe Stunde nach Abpfiff.

Union-Trainer Nenad Bjelica geriet mit Bayern-Star Leroy Sané aneinander.
Union-Trainer Nenad Bjelica geriet mit Bayern-Star Leroy Sané aneinander. © Getty Images | Alexander Hassenstein

Im Nachholspiel zwischen dem FC Bayern München und dem 1. FC Union Berlin kam es nach gut 75 Minuten zu einem handfesten Skandal. Union-Trainer Bjelica grifft bei einer Meinungsverschiedenheit an der Außenlinie dem Bayern-Spieler Leroy Sané ins Gesicht. Dafür sah der Kroate die Rote Karte und wurde auf die Tribüne verwiesen. „Nicht gut“, sagte Bayern-Trainer Thomas Tuchel, als er die Situation bei Sky sah.

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Was war geschehen? Rund um eine Einwurf-Situation gerieten Sané und der Union-Trainer aneinander, nachdem es eine Video-Schiedsrichter-Überprüfung gab. Es wurde gecheckt, ob Union Berlin einen Elfmeter zugesprochen bekommen könnte. Doch daraus wurde nichts - und FCU-Trainer Bjelica reagierte ungehalten. Er nimmt einen Ball auf, der im Aus landete. Sané wollte diesen aber direkt wieder per Einwurf ins Spiel bringen und klaute Bjelica den Ball.

Hitzlsperger kritisiert Union-Trainer Nenad Bjelica

Daraus entwickelte sich ein Handgemenge zwischen den beiden, bei dem der kroatische Trainer dem deutschen Nationalspieler gleich zweimal ins Gesicht fasste. Daraus entwickelte sich vor der Trainerbank des 1. FC Union Berlin eine Rudelbildung, da Spieler und Vereins-Mitarbeiter die beiden Heißsporne trennen wollten. Bjelica sah die Rote Karte und wurde vom Schiedsrichter Frank Willenborg auf die Tribüne verbannt. Das dürfte für den Trainer der Unioner ein Nachspiel haben.

„Das ist durch nichts zu entschuldigen“, sagte Sky-Experte Thomas Hitzlsperger nach dem Spiel beim TV-Sender. „Das geht einfach nicht.“ Union-Keeper Frederick Rönnow sagte, dass die zu erwartende Sperre des Trainers gegen Darmstadt 98 am kommenden Sonntag ärgerlich ist. Innenverteidiger Kevin Vogt wollte die Szene zwar nicht entschuldigen, gab Sané für die Situation aber zumindest eine Mitschuld. „Das war schon gut provoziert“, sagte Vogt bei Sky.

Guerreiro jubelt über seinen Siegtreffer.
Guerreiro jubelt über seinen Siegtreffer. © dpa | Sven Hoppe

Das Spiel gewann nach behäbigem Anrennen der FC Bayern und hat damit wenigstens eine magere Ergebnis-Reaktion auf den Bremen-Schock gezeigt. Durch das 1:0 (0:0) am Mittwoch im Nachholspiel gegen den Abstiegskandidaten verringerten die Münchner den Rückstand auf Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen auf vier Zähler.

FC Bayern zu behäbig gegen Union Berlin

Von einem Fußball, der den Bayern-Fans Hoffnung auf eine meisterliche Aufholjagd macht, war die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel erneut weit entfernt. Wie gegen Werder war‘s erneut nicht Bayern-like. Raphael Guerreiro (46. Minute) sorgte mit seinem Tor dafür, dass Tuchel nicht in extreme Erklärungsnot gerät. Langweilig war der Auftritt allemal.

Anders als Werder beim 1:0 drei Tage zuvor ging bei den Eisernen lange nichts nach vorne. Aus dem Nichts hätte aber Jerome Roussillon dennoch fast zum Ausgleich getroffen, scheiterte aber an Nationaltorhüter Manuel Neuer. Die Berliner Bank reklamierte in der einzigen starken Offensivszene der Gäste lautstark ein zuvor ihrer Ansicht nach elfmeterreifes Foul von Konrad Laimer an Stürmer Kevin Behrens (72.). Trainer Nenad Bjelica beruhigte sich danach nicht mehr und sah zwei Minuten später nach einer Rangelei mit Nationalspieler Leroy Sané Rot. Sané kam mit Gelb davon.