Hamburg. Die Fußball-WM in Katar ist umstritten, die Zahl der Kritiker groß. Doch es gibt auch Befürworter - wir haben mit einem gesprochen.

An den 2. Dezember 2010 kann sich Stephan Hildebrandt nicht mehr wirklich erinnern. Wahrscheinlich sei er gerade irgendwo zwischen Hamburg und Cottbus unterwegs gewesen, orakelt der Berliner, als er nach dem Tag der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft an Katar gefragt wird. Woran sich der 48-Jährige aber sehr wohl erinnern kann, ist sein damaliges rudimentäres Wissen über das Emirat. „Ich wusste nur, dass Katar ein Staat am Persischen Golf ist, der seine Gastarbeiter schlecht behandelt.“

Nun, dieser Staat am Persischen Golf, der seine Gastarbeiter auch elf Jahre später noch schlecht – oder besser: teilweise sehr schlecht bis menschenunwürdig – behandeln soll, wird auf den Tag in 300 Tagen das bedeutendste Sportereignis der Welt ausrichten. Und obwohl knapp zehn Monate vor dem ersten Anstoß der 22. Fußball-WM die globale Kritik am ersten Turnier im arabischen Raum noch immer groß ist, gibt es elf Jahre nach der umstrittenen WM-Vergabe auch Befürworter dieser Katar-WM.