Die Olympischen Spiele von Tokio haben offiziell begonnen. Fünf Stunden dauerte die Eröffnungszeremonie am Freitag.

  • Es geht los! Fünf Jahre nach den Sommerspielen in Rio de Janeiro laufen die XXXII. Olympischen Spiele in Tokio. Das Mega-Event startete mit der großen Eröffnungsfeier im Olympiastadion. Bereits vor der fünfstündigen Feier standen die ersten Wettkämpfe an.
  • Der japanische Kaiser Naruhito sprach um 23.14 Uhr Ortszeit die traditionelle Begrüßungsformel. Zuvor hatten Beachvolleyballerin Laura Ludwig und Wasserspringer Patrick Hausding das deutsche Team ins leere Olympiastadion geführt. .

Sicher ist allerdings: In unserem Olympia-Newsblog verpassen Sie nichts. In diesem Artikel informieren wir Sie fortlaufend über alles Wichtige zu den Spielen in Tokio.

Coronafall im deutschen Team überschattet Eröffnung

Japans Kaiser Naruhito (r.) erklärt die Sommerspiele für eröffnet
Japans Kaiser Naruhito (r.) erklärt die Sommerspiele für eröffnet © dpa

Der japanische Kaiser Naruhito hat die 32. Olympischen Sommerspiele in Tokio eröffnet. Der Tenno sprach um 23.14 Uhr Ortszeit die traditionelle Begrüßungsformel. Japans Tennisstar Naomi Osaka entzündete das Olympische Feuer in Tokio und sorgte damit für den Höhepunkt der Eröffnungsfeier.

Die Spiele beginnen: Die Mannschaft aus Deutschland, angeführt vom Fahnenträger-Duo Laura Ludwig (Beachvolleyball) und Patrick Hausding (Wasserspringer), zieht in Tokio ins Stadion ein.
Die Spiele beginnen: Die Mannschaft aus Deutschland, angeführt vom Fahnenträger-Duo Laura Ludwig (Beachvolleyball) und Patrick Hausding (Wasserspringer), zieht in Tokio ins Stadion ein.

An der Spitze der deutschen Mannschaft trugen Beachvolleyballerin Laura Ludwig und Wasserspringer Patrick Hausding die Fahne ins Olympiastadion. In Tokio stehen nun bis zum 8. August insgesamt 339 Entscheidungen auf dem Programm.

In seiner Rede sprach IOC-Präsident Thomas Bach allen Mut zu. „Ihr habt vor großen Herausforderungen bei eurer olympischen Reise gestanden“, sagte Bach an die Adresse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Ihr habt gekämpft, durchgehalten und niemals aufgegeben. Und heute lasst ihr euren Olympia-Traum wahr werden.“ Zu diesem Zeitpunkt hatten etliche Athletinnen und Athleten wegen der großen Hitze und aus Gründen der Risikominimierung das Stadion aber bereits schon wieder verlassen.

Überschattet wurde die Eröffnung der Spiele vom ersten Coronafall im deutschen Team. Der Radsportler Simon Geschke sei positiv auf das Virus getestet worden und werde daher nicht am Straßenrennen am Samstag teilnehmen können, teilte der Deutsche Olympische Sportbund mit.

Vereinzelte Proteste rund um das Olympiastadion

Rund um die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele hat es in Tokio vereinzelte Proteste gegeben. Vor dem Rathaus der japanischen Hauptstadt hatten sich am Freitag Dutzende von Menschen umringt von Polizisten versammelt. Auf Bannern stand "Löscht die Olympische Fackel" und "Keine Olympiade" sowie "Globales Verbrechen gegen Japan". Laute Proteste gab es außerdem direkt vor dem Stadion. Diese waren auch während der Eröffnungsfeier in der Arena zu hören, wenn es zwischenzeitlich still war.

Fahnenträgerduo des Flüchtlingsteams stehen fest

Yusra Mardini, in Berlin lebende, aus Syrien geflüchtete Schwimmerin
Yusra Mardini, in Berlin lebende, aus Syrien geflüchtete Schwimmerin © dpa

Die syrische Schwimmerin Yusra Mardini und Marathonläufer Tachlowini Gabriyesos aus Eritrea sind die Fahnenträger des Flüchtlingsteams bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio. Dies teilte das Internationale Olympische Komitee am Freitag kurz vor Beginn der Zeremonie mit. Mardini war 2015 mit ihrer Schwester aus Damaskus nach Berlin geflohen. Gabriyesos hatte seine Heimat als Zwölfjähriger verlassen und kam über Äthiopien und Sudan nach Israel, wo er seinen Lauftrainer kennenlernte.

Steinmeier an Tokio-Teilnehmer: "Kommen Sie heil zurück!"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den deutschen Olympia-Teilnehmern alles Gute und eine gesunde Rückkehr gewünscht. "Viel Erfolg bei den Olympischen Spielen in Tokio! Alle guten Wünsche aus Berlin! Kommen Sie heil zurück!", sagte das Staatsoberhaupt als Überraschungsgast bei einer Videoschalte mit deutschen Sportlern. Dabei ging es um das Training unter Pandemie-Bedingungen, die fehlenden Begegnungen vor Ort mit Athleten aus anderen Ländern und die Medaillenaussichten, wie das Bundespräsidialamt am Freitag schrieb.

Sturm über Tokio - Vorlauf des Achters vorgezogen

Nicht nur Spiele in der Pandemie, sondern auch bei großer Hitze - und nun droht noch ein Sturm in der Olympia-Stadt Tokio. Eine subtropische Tiefdruckzone über dem Pazifik dürfte sich zu einem Taifun zusammenbrauen und Kurs auf die japanische Hauptinsel nehmen, wie die örtliche Wetterexpertin Ai Hasebe am Freitag auf Twitter mitteilte.

Der erwartete Taifun könnte zu Beginn nächster Woche auf die Region Kanto um Tokio auswirken. Vorsicht scheine angeraten zu sein, sagte Hasebe von der Tokyo Zokei University. Die Unwetterwarnung sorgte auch für Verschiebungen beim Rudern. So muss der Deutschland-Achter wegen umfassender Änderungen am Rennkalender einen Tag früher als geplant ran - statt am Sonntag kommt das Paradeboot bereits am Samstag zu seinem ersten Einsatz im Vorlauf gegen Rumänien, Australien und den USA. Betroffen von den Verschiebungen sind zudem alle ursprünglich für Montag geplanten Rennen, die nun im Anschluss an die Wettkämpfe am Sonntag ausgefahren werden sollen.

Corona: Gegner von Ludwig/Kozuch verpassen Olympia

Beachvolleyballerin Laura Ludwig beim Training in Tokio
Beachvolleyballerin Laura Ludwig beim Training in Tokio © dpa

Die deutschen Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Margareta Kozuch haben bei den Olympischen Spielen in Japan einen Sieg in der Vorrunde bereits sicher und müssen nur zu zwei Partien antreten. Das tschechische Duo Barbora Hermannova/Marketa Slukova kann wegen des positiven Corona-Tests bei Slukova nicht teilnehmen und bekommt alle Partien mit einem "DNS" für "Did not start" (nicht angetreten) gewertet. Das teilten die Organisatoren des olympischen Beachvolleyball-Turniers in Tokio am Freitag mit. Die Partie Ludwig/Kozuch gegen Hermannova/Slukova wäre die letzte Vorrundenpartie in Gruppe F am 28. Juli gewesen - bei einem Einzug ins Achtelfinale hat das deutsche Duo also eine lange Pause.

Mehr dazu: Das erste Training der Beachvolleyballerinnen in Tokio

Deutsche Bogenschützen mit durchwachsener Leistung

Die deutschen Bogenschützen haben in der Qualifikation der Olympischen Spiele in Tokio die vorderen Plätze und damit bessere Ausgangspositionen für die Einzelwettkämpfe verpasst. Lisa Unruh, die 2016 in Rio mit Silber die erste deutsche Olympia-Medaille in dieser Sportart überhaupt geholt hatte, belegte bei den Frauen am Freitag Rang 26. Die 33 Jahre alte Berlinerin schoss im Yumenoshima Park 647 Ringe. Etwas besser lief es für Michelle Kroppen (655 Ringe) auf Platz elf. Die erst 20-jährige Charline Schwarz (607 Ringe) musste sich mit Rang 60 begnügen. Florian Unruh, der einzige deutsche Starter bei den Männern, belegte mit 654 Ringen Platz 33.

Schweizer Hürdenläufer gedopt: Kein Start bei Tokio-Spielen

Der Schweizer Hürdenläufer Kariem Hussein ist wegen Dopings gesperrt worden und darf bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht starten. Wie Swiss Olympic am Freitag mitteilte, ist dem 32-jährigen Leichtathleten bei einem Dopingtest bei Meisterschaften in Langenthal eine unerlaubte Substanz nachgewiesen worden. Die Disziplinarkammer von Swiss Olympic habe daraufhin eine neunmonatige Sperre gegen den Europameister von 2014 über die 400 Hürden verhängt.

Ruder-Doppelvierer der Frauen als Vorlaufsieger ins Finale

Der Doppelvierer der Frauen mit Daniela Schultze (von hinten), Franziska Kampmann, Carlotta Nwajide und Frieda Hämmerling bei den Vorläufe im Sea Forest Waterway  in Aktion.
Der Doppelvierer der Frauen mit Daniela Schultze (von hinten), Franziska Kampmann, Carlotta Nwajide und Frieda Hämmerling bei den Vorläufe im Sea Forest Waterway in Aktion. © dpa

Der deutsche Ruder-Doppelvierer der Frauen ist mit einem souveränen Vorlaufsieg direkt ins Finale gefahren. Die Crew Frieda Hämmerling (Kiel), Franziska Kampmann (Waltrop), Carlotta Nwajide (Hannover) und Daniela Schultze (Potsdam) setzte sich am Freitag auf der olympischen Regattastrecke im Sea Forest Waterway souverän mit 1,14 Sekunden Vorsprung gegen die Niederlande und Großbritannien durch.

Ruderin Leonie Menzel erleidet im Vorlauf Hitzschlag

Der Ruder-Doppelzweier Annekatrin Thiele/Leonie Menzel ist bei den Olympischen Spielen in Tokio Letzter im Vorlauf geworden und muss in den Hoffnungslauf. Die Düsseldorferin Menzel hatte dabei am Freitag auf der olympischen Regattastrecke im Sea Forest Waterway am Ende Probleme und konnte nicht mehr mit voller Kraft rudern.

Die 22-Jährige wurde nach dem Rennen mit einem Rollstuhl in ein nahe liegendes Funktionsgebäude gefahren, saß aber wenig später mit einer Kühlweste schon wieder auf einem Ergometer. Die Temperaturen um die Mittagszeit (Ortszeit) lagen bei knapp über 30 Grad. "Das ist immer sehr individuell, das kann jedem mal passieren, auch denen, die die Hitze eigentlich gut ertragen", sagte ihr Teamkollege Marc Weber, der im Doppelzweier mit Stephan Krüger ebenfalls Vorlauf-Vierter wurde.

Höchstwert: 19 neue Corona-Fälle bei Olympia

Am Tag der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Tokio haben die Organisatoren 19 weitere Corona-Fälle veröffentlicht. Das ist der bisherige Höchstwert seit Beginn der Erfassung der Tests am 1. Juli. Damit stieg die Zahl der positiven Tests auf insgesamt 106. Wie das Organisationskomitee in dem am Freitag veröffentlichten Tagesbericht bekanntgab, gehören zu den Betroffenen drei Athletinnen oder Athleten, die nicht aus Japan kommen. Namen oder Herkunftsländer werden vom Organisationskomitee nicht genannt.

Die wichtigsten Infos zu den Olympischen Spielen in Tokio

(dpa/sid/fs)