Erfurt. In der Pflege werden händeringend Fachkräfte gesucht – doch die Zahl der Ausbildungsverträge ging 2022 in Thüringen zurück.

In Thüringen haben im vergangenen Jahr weniger Menschen einen Ausbildungsvertrag in der Pflege abgeschlossen als im Jahr 2021. Wie aus vorläufigen Zahlen hervorgeht, die das Statistische Bundesamt veröffentlichte, wurden 2022 insgesamt 1599 Ausbildungsverträge geschlossen. Das sind in Thüringen 81 Verträge weniger als 2021 (minus 5 Prozent).

Deutschlandweit schlossen im vergangenen Jahr 4000 Menschen weniger einen Ausbildungsvertrag in der Pflege ab. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 146.500 Menschen in der Ausbildung zum Beruf der Pflegefachfrau beziehungsweise des Pflegefachmanns. Der Frauenanteil lag den Angaben zufolge bei 76 Prozent. Unter den neuen Auszubildenden des Jahres 2022 waren 13.500 Männer und 38.800 Frauen.

Es gebe allerdings noch Datenlücken, die vollständigen Zahlen würden voraussichtlich im Sommer vorliegen, hieß es. Während unter anderem Sachsen, Bremen und Rheinland-Pfalz davon ausgingen, dass es zu keinen größeren Abweichungen zwischen vorläufigen und endgültigen Ergebnissen kommt, gebe es bei den Ergebnissen in einigen anderen Bundesländern derzeit noch erhebliche Unsicherheiten.

Bedarf an Pflegekräften wird in den kommenden Jahren deutlich steigen

Der Bedarf an Pflegekräften wird in den kommenden Jahren deutlich steigen: Ende März war das Statistische Bundesamt in einer Berechnung davon ausgegangen, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland allein durch zunehmende Alterung bis 2055 um 37 Prozent zunehmen werde.