Berlin. Mehr Zinsen für das Tagesgeld sind in Aussicht. Mit ihrer Entscheidung ebnet die EZB den Weg für bessere Angebote – ein Überblick.

Der Leitzins im Euroraum steigt erneut – von vier auf jetzt 4,25 Prozent. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beschloss am Donnerstag (27. Juli) eine Anhebung um 0,25 Prozentpunkte. Überraschend kommt die Meldung aus Frankfurt am Main nicht. Denn noch immer kämpfen viele EU-Staaten mit der Inflation – mit der Zinsanpassung versuchen die Währungshüter gegenzusteuern. Die US-Notenbank Federal Reserve (FED) hatte am 26. Juli den Leitzins erhöht. Neben der Wirtschaft wirken sich die Zinsanpassungen auch auf Verbraucherinnen und Verbraucher aus.

EZB zieht Leitzins erneut an: Was die Zinsanpassung für Millionen Sparer bedeutet

Neue Kredite – etwa für Häuser oder Autos – werden allgemein teurer. Umgekehrt ebnet ein höherer Leitzins den Weg für bessere Konditionen bei Fest- oder Tagesgeldkonten. Schon jetzt bieten mehrere Banken über drei Prozent Zinsen – mehr dazu in unserem Tagesgeld-Blog. Der steigende Leitzins könnte für noch bessere Angebote sorgen. Sparerinnen und Sparer sollten daher die Entwicklung am Finanzmarkt wachsamer verfolgen. Die besten Angebote für das Tagesgeld kommen aktuell von Direktbanken:

Einige Banken bieten mittlerweile Kombinationen aus Fest- und Tagesgeld an. Das Bedeutet: Schon vor Ablauf der vereinbarten Laufzeit können Kundinnen und Kunden an ihr Geld kommen. Gegebenenfalls lohnt sich bei sich ändernden Zinsen ein Umschichten auf ein Konto mit besseren Konditionen. Wir haben uns mehrere Angebote für das Festgeld angeschaut – die Top-Deals finden Sie hier. Doch genau wie bei den Tagesgeld-Deals kommen auch die besten Angebote für das Festgeld aus anderen EU-Staaten – ein Überblick:

Festgeld: Angebote im Überblick

BankZinsen
6 Monate
Crédit Agricole (CA) Consumer Finance*3,75 Prozent
Aros Kapital über Weltsparen*3,5 Prozent
Nordax Bank über Weltsparen*3,5 Prozent
12 Monate
Klarna*4,03 Prozent
CA Consumer Finance*4,05 Prozent
TBI Bank über Weltsparen*4,5 Prozent
24 Monate
inbank über Weltsparen*3,9 Prozent
Klarna*3,93 Prozent
CA Consumer Finance*4,1 Prozent
36 Monate
Inbank über Weltsparen*4,0 Prozent
CA Consumer Finance*4,15 Prozent
ViViBanca über Weltsparen*4,25 Prozent

Im Unterschied zum Tagesgeld wird das Festgeld für einen zuvor festgelegten Zeitraum bei der Bank angelegt. Je nach Laufzeit gibt es mehr oder weniger Zinsen auf das Ersparte. Erst nach Ablauf der Zeit kann der Sparer auf sein Geld zugreifen. Eine Ausnahme bildet das Flexgeld – ein Hybrid auf Tages- und Festgeld. Dabei sollte man jedoch auf die Konditionen achten – unter Umständen bieten ein klassisches Tagesgeldkonto vergleichbare oder sogar bessere Konditionen. Gemein haben Tages- und Festgeld: Der Leitzins ist für die Konditionen ein ausschlaggebender Faktor.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Die EZB unter Präsidentin Christine Lagarde hat in der jüngeren Vergangenheit schon mehrfach den Leitzins angepasst. Viele Banken reagieren jedoch bloß zögerlich oder gar nicht auf die Zinsanpassung. Erst jüngst zeigte eine Auswertung von Verivox: Viele regionale Banken in Deutschland geben die Zinsen nicht an ihre Kunden weiter und verharren mit ihren Angeboten weiter um die null Prozent. Dazu zählen örtliche Filialbanken wie die Volksbanken oder Sparkassen.

Fest- und Tagesgeld: Zinsen im Vergleich

Umso mehr lohnt sich für Kunden dieser Banken der Vergleich der Tagesgeld-Konditionen – ein Vergleichsrechner kann bei der Suche helfen. Für Kunden der Sparkassen gibt es zudem Alternativen – Stichwort Wertpapierdepot. Fest steht aber: Ein Vergleich kann sich generell immer lohnen. Gerade in Zeiten sich ändernder Zinsen finden Sparerinnen und Sparer auf diese Weise lukrative Angebote. Zumal Banken mit Sitz im Ausland kein Tabu sind – auch hier greift die gesetzliche Einlagensicherung. Diese ist in allen EU-Staaten einheitlich geregelt.

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