Gera. Bis Anfang Mai ist noch Geduld gefragt. Dann soll der kunterbunte neue Spielplatz im Geraer Ortsteil eröffnet werden.

„Die Kleinen sagen nicht: ‚Ich geh’ zum Spielplatz Meta-Böhnert-Platz.‘ Aber sie sagen: ‚Ich geh’ zum Stift-Spielplatz, zu den Buntstiften.‘“ Wie beim Piratenschiff am Gries oder dem Musik-Spielplatz in Heinrichsgrün war Heidi Tiesler vom Geraer Fachdienst Stadtgrün auch in Zwötzen an einem durchgängigen Thema mit Wiedererkennungswert für den neuen Spielplatz gelegen. Nach langem Vorlauf ist das Ergebnis inzwischen schon sehr gut zu erahnen.

Übergroße Buntstifte in vielen Farben tragen als Säulen die neuen Spielgeräte – den Kletterturm mit Hängebrücke und Rutsche und die Schaukeln. Nur die Stift-Wippe fehlt noch. Um die neuen sind die bestehenden Spielgeräte des einzigen städtischen Spielplatzes in Zwötzen neu arrangiert worden. „Dabei musste zum Beispiel beachtet werden, dass die Rutsche immer nach Norden zeigen muss“, erklärt Heidi Tiesler. Nicht wegen Feng Shui, sondern um zu großes Aufheizen der Metallrutsche durch die Sonne zu verhindern.

Die neuen farbenfrohen Spielgeräte wurden in dieser Woche vom Fachdienst Stadtgrün angeliefert und eingebaut. In der großen aufgearbeiteten Sandfläche wurden am Mittwoch die Fundamente dafür hergestellt. Die sind auch der Grund, warum nach Abschluss der eigentlichen Baustelle am kommenden Montag schwere Tage für spielwütige junge Passanten anstehen. Vier Wochen müssen die Fundamente aushärten, sagt Heidi Tiesler. So lange darf der ansonsten fertige Spielplatz am Meta-Böhnert-Platz nur sehnsuchtsvoll angeschaut werden. „Es ist ja im eigenen Interesse, dem Spielplatz diese Zeit zu geben, damit er nicht gleich Schaden nimmt.“ Anfang Mai soll es dann die Eröffnung geben, mit dem Ortsteilrat Zwötzen.

Umzäunt werde der Spielplatz nicht. Dass an den Zugängen die Beschilderung von Nutzern zwischen 7 und 18 Jahren spricht, sei im Grunde ein Richtwert, sagt Heidi Tiesler. Sicher könnten auch jüngere Kinder in Begleitung ihrer Eltern hier schaukeln, wippen, rutschen, sich austoben und bewegen.

Spielplätze sind nun eine Pflichtaufgabe

Apropos spielerische Bewegung: Deren Förderung ist ein Ziel des neuen Thüringer Sportfördergesetzes. „Durch dieses gehören auch Spielplätze seit 1. Januar zu den Pflichtaufgaben der Kommunen im eigenen Wirkungskreis“, sagt Tiesler. Noch fehle aber eine entsprechende Richtlinie, sagt sie. So oder so waren die Gesamtkosten zuletzt mit rund 25.000 Euro beziffert worden, etwa zu gleichen Teilen aus zweckgebundenen Hochwasserspenden und aus der Infrastrukturpauschale 2018 für Spielplätze finanziert.