Gößnitz. Seilspring-Projekt der Deutschen Herzstiftung soll Herzerkrankungen vorbeugen

Laufen, Springen, Ballspielen – was jahrzehntelang zum Tagesprogramm vieler Kinder gehörte, ist im heutigen Alltag nicht mehr selbstverständlich. Auch unter Grundschülern wird Bewegungsmangel häufiger. „Die Freude der Kinder an der Bewegung soll ohne Leistungsdruck genutzt werden“, sagt Workshopleiterin Lilly Raithel. Sie ist eigentlich Jura-Studentin, aber für die Deutsche Herzstiftung am Freitag in die Grundschule Gößnitz gekommen, um dort 20 Kinder der Klasse 2B im Seilspringen zu unterweisen.

Nach einer Begrüßungsrunde und einem Aufwärmspiel zeigt Raithel mehrere Arten des „Rope Skippings“, was zu Deutsch schlicht Seilspringen bedeutet, aber eine sportlichere Version desselben darstellt. Alleine, später zu zweit und dann auch in größeren Gruppen führt Raithel mehrere Variationen des Seilhüpfens vor. Das zieht die Kinder in den Bann, alle sind augenscheinlich mit Begeisterung dabei, obwohl viele von ihnen nach eigenem Bekunden vorher noch nie ein Springseil in der Hand hatten.

„Mehr als jedes fünfte Schulkind weltweit ist übergewichtig“, weiß die Workshopleiterin zu berichten. Wer aber frühzeitig einen gesunden Lebensstil pflege, verringere das Risiko von Herzerkrankungen deutlich. Das wird in der Grundschule Gößnitz bereits vorgelebt, schließlich ist man hier schon seit über 20 Jahren als „bewegungsfreundliche Schule“ ausgezeichnet. Klassenleiterin Gabriele Mätsch ist dennoch begeistert: „Das war sehr effektiv, ich habe viel gelernt und möchte das auch meinen Kollegen weiterempfehlen.“ Zusätzlich zu dem kostenfreien Workshop gab es für die Schule noch ein Materialpaket geschenkt, das auch zwölf Springseile enthält.

Am Ende haben die Schüler sogar noch die Gelegenheit, das in 90 Minuten Gelernte ihren Mitschülern und zahlreichen Eltern zu präsentieren. Der Funke flog offensichtlich über: Im Anschluss schnappten sich die vorher nur staunenden Kinder auch ein Seil und probierten, es den Kindern der 2B gleich zu tun.