Ranis. In der Regelschule optimiert das Schulkollegium das wenige Personal und die begrenzte Unterrichtszeit, indem Veranstaltungen zusammengelegt werden

Die Schüler in der Regelschule Ranis haben rote Herzen auf der Wange und spielen sich gleichzeitig Bälle zu. Der Bummeltag und der Spiel- und Sporttag wurden erstmals zusammen gefeiert.

Während die Haupt- und Realschüler ihren letzten Unterrichtstag zelebrieren, kämpfen die anderen Klassen um den Sieg. Klingt unfair?

Schulleiterin Marin Lindig erklärt wieso: „Wir haben kaum Lehrer und optimieren mit den wenigen den Schulalltag indem wir Schulveranstaltungen zusammen legen. Wir bündeln unsere Kräfte“ Das sei eine praktikable Lösung für den drohenden Unterrichtsausfall. Jedes Fest, Berufsmesse, Projekttage, Praktika bedeutet, dass Lehrer den Schülern kein dringend für die Prüfungen notwendiges Wissen vermitteln können.

Am Beispiel des Spiel- und Sportfests zeigt Lindig auf: Am letzten Schultag seien die jüngeren Kinder so aufgeputscht, dass man nicht sofort zum Unterricht zurückkehren könne. So verabschieden sich mit einem Programm die 9. Klassen (Hauptschulabschluss) und die 10. klassen (Realschulabschluss). „Wir werten das Gesehene aus und beruhigen die Schüler, damit sie sich wieder auf Lehrinhalte konzentrieren können“, sagt die Schulleiterin. Und dabei verliere man wichtige Zeit, ergänzte sie. Zu den Sporttagen gab es in der Vergangenheit keinen Unterricht. Deshalb verband das Kollegium der Schule erstmals die zuvor getrennt gefeierten Feste zu einem Tag.

In der Sporthalle der Regelschule führen die Absolventen vor den Jugendlichen ein Quiz vor, um ihre Erlebnisse an der Schule Revue passieren zu lassen. Anschließend singen sie ein eigens verfasstes Lied mit dem Namen „alte Schule, altes Haus“. „Sie übergaben der Schule eine selbstgebaute Gartenbank“, ist die Schulleiterin erfreut über das Abschlussgeschenk. Anschließend ging das Spiel- und Sportfest los.

Ein wenig anders habe man es sich das Fest schon vorgestellt, wie Fachleiterin Gerlinde Baderschneider sagt. Nicht nur wettertechnisch fiel die Planung ins sprichwörtliche Wasser, sondern auch finanzielle Hilfe habe man sich versprochen, denn: „Das Kultusministerium rief mit dem Sportbund das Jahr des Schulsports aus.“ Geld sei keines angekommen, man habe deshalb alles selbst organisiert. Ehrgeizige und freudige Gesichter kann man trotzdem entdecken beim wetterunabhängigen Alternativprogramm. Im Klassen-Wettbewerb „Ball übers Netz“ machen die Schüler eine gute Figur. Teamgeist und Fairness sollen so vermittelt werden, erklärt Gerlinde Baderschneider zufrieden mit den Leistungen ihrer Schüler.