Schleiz. Abschluss der Schleizer Lesetage mit Multitalent Gunter Böhnke in der Wisentahalle

Als krönenden Abschluss der Schleizer Lesetage brachte Gunter Böhnke den Zuhörern in der Wisentahalle das Wesen der Sachsen näher. Denn nicht jedes Gerücht über die Thüringer Nachbarn stimme, viele aber schon.

So ganz unbekannt war den Schleizer Gästen das Wesen und vor allem die Sprache der Sachsen nicht. So schnitten sie bei einem kleines Quiz über bekannte sächsische Wörter eigentlich ganz gut ab. Und was der Sachse gern in seinen Kaffee ditscht, wusste das Publikum auch.

Während der Veranstaltung bildete das Vorlesen eigentlich nur ein kleinen Teil des Programms. Zwar präsentierte Gunter Böhnke einige Passagen aus seinen Büchern „Der Sachse liebt das Reisen sehr“ und „Wo die schönen Mädchen auf den Bäumen wachsen – Sachsen für Kenner und Neugierige“, aber er erzählte auch fast frei von der Leber weg einige Anekdoten aus seinem Leben.

Gunter Böhnke wurde 1943 in Dresden geboren, hat aber vor langer Zeit seinen Wohnort nach Leipzig verlegt. Bereits im Alter von 13 Jahren erhielt er eine Rolle am Staatstheater in Dresden. Er machte eine Lehre als Tranformatorenbauer, arbeite als Chemiearbeiter, studierte in Leipzig, übersetzte Werke der englischen, amerikanischen sowie afrikanischen Literatur und wurde Lektoratsleiter in einem Verlag.

„Aber eigentlich habe ich nichts richtiges gelernt“, erklärte Gunter Böhnke mit einem Schulterzucken. Er sei kein richtiger Schauspieler, dabei ist er Gründungsmitglied des bekannten DDR-Kabaretts „academixer“. Er sei kein Schriftsteller, dabei hat er bereits einige Bücher veröffentlicht.

Trotz seines abwechslungsreichen Berufslebens ist Gunter Böhnke doch immer einer Sache treu geblieben: Sachsen. Die Kultur, Geschichte, Sprache seiner Heimat brachte er den Schleizern nahe – aber immer mit einem Augenzwinkern.