Altenburg. Die Skatstadt Altenburg plant eine Erlebnisausstellung zur Geschichte des Spiels. 2026 soll sie öffnen.

In der Skatstadt Altenburg sollen in den kommenden Jahren zwei millionenschwere Tourismusprojekte verwirklicht werden: Neben Sanierung und Neukonzeption des Lindenau-Museums soll in der Innenstadt die Altenburger „Spielewelt“ entstehen.

Die Erlebnisausstellung, so hat es der Stadtrat unlängst einstimmig beschlossen, wird ihren Standort im ehemaligen Gymnasium Josephinum haben. In 24 Themenräumen soll dort die Geschichte des Spiels multimedial und interaktiv inszeniert werden – als eine Art Zeitreise von den frühen Hochkulturen bis zur Gegenwart.

Ziel sei es, die Stadt zu einem Tourismusmagneten zu entwickeln, sagt Oberbürgermeister André Neumann (CDU). Allein die Spielewelt könnte laut Prognosen 75.000 Besucher pro Jahr anlocken. Insgesamt wird das Prestigeobjekt 18,3 Millionen Euro kosten. Der überwiegende Teil soll über die Tourismus- und Städtebauförderung des Landes aufgebracht werden. Erste wichtige Hürden im Förderverfahren seien bereits genommen, sagt OB Neumann. Die Stadt Altenburg steuert dabei einen Eigenanteil von drei Millionen Euro bei.

Die Spielewelt wird drei Erlebnisbereiche bieten: den inszenierten Ausstellungsbereich, das Spielecafé und das sogenannte Innovation-Lab. Im Spielecafé können die Besucher Gesellschafts- und Computerspiele ausleihen und ausgiebig spielen. Das Innovation-Lab ist laut Neumann ein hochmoderner, technisch bestens ausgestatteter Konferenzraum, in dem etwa Firmen mit Mitteln des Spiels kreativ an ihrer Unternehmensphilosophie stricken oder eine neue Firmenleitkultur entwickeln können.

Kernstück und Höhepunkt ist natürlich die Erlebnisausstellung zur Spielgeschichte. Die zahlreichen Themenräume widmen sich den wichtigsten Stationen: von der Entstehung des Regelspiels im alten Ägypten über die Entwicklung des Schachspiels bis zum Computerspiel und zur Virtual-Reality-Brille. Dabei sollen verschiedene Medien wie Video, Audio oder begehbare Rauminszenierungen zum Einsatz kommen. Auch längst vergessene Spiele werden die Besucher ausprobieren können.

Wie im Masterplan vorgeschlagen, soll die Ausstellung zugleich als eigenständiges Spiel funktionieren. Die Themenräume entsprechen dabei Feldern eines Spielbretts. In den unterschiedlichen Räumen hat der Besucher Aufgaben zu lösen oder Entscheidungen zu fällen. Die jeweilige Antwort entscheidet wiederum darüber, welchen Raum der Gast als nächstes betritt. Und so baut sich ein ganz individueller Laufweg durch die Präsentation auf. Ziel des Spiels ist es, den Weg aus der frühen Menschheitsgeschichte zurück in die Gegenwart zu finden.

Der Baubeginn der Spielewelt ist für Ende 2023, Anfang 2024 vorgesehen. Eröffnet werden soll sie im November 2026. Da das 1841 errichtete Josephinum vom Platz her nicht ausreicht, wird es um einen modernen Anbau ergänzt.

Auch den jährlichen Zuschuss in Höhe von 283.000 Euro hat der Altenburger Stadtrat bereits abgesegnet. Künftig sollen in dem Haus acht Vollzeitkräfte arbeiten. Als Betreibermodell schwebt den Verantwortlichen eine gemeinnützige GmbH vor.

Geplante städtebauliche Projekte in Altenburg;

  • 2022 Eröffnung des sanierten Landestheaters
  • 2024 Eröffnung des sanierten Lindenau-Museums
  • 2026 Einweihung der Spielewelt
  • 2028 Ausrichtung der Landesgartenschau (allerdings steht hierfür erst einmal das Bewerbungsverfahren an)