Berlin. Erst ein Rabatt, dann eine vergünstigte Grundversorgung? Bei “Maybrit Illner“ wurde detailliert über die Gaspreisbremse gesprochen.

Bis zu 200 Milliarden Euro gegen die Energiekrise: Bei "Maybrit Illner" ging es am Donnerstagabend um den "Doppelwumms", den der Bundeskanzler ausgerufen hat. "Bremsen wir so die Krise aus?", war der Talk überschrieben.

Es diskutierten: die Ökonomin Karen Pittel, der Journalist Gerald Traufetter, die Verbraucherschützerin Annabel Oelmann sowie die Politiker Franziska Giffey (SPD) und Thorsten Frei (CDU).

"Maybrit Illner" – Das waren die Gäste:

  • Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin
  • Annabel Oelmann, Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen
  • Thorsten Frei, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
  • Karen Pittel, Wirtschaftswissenschaftlerin, Leiterin des Ifo-Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen
  • Gerald Traufetter, Wirtschaftsredakteur im "Spiegel"-Hauptstadtbüro

Gaspreisbremse: Erstmal ein Rabattmodell?

Einen guten Teil der Debatte nahm die Gaspreisbremse ein. Zu Recht, denn sie wird wahrscheinlich den Bärenanteil der 200 Milliarden verschlingen – und ist gleichzeitig das wichtigste Instrument zur Entlastung. Doch wie wird die Bremse aussehen? Bis zum Wochenende will eine von der Bundesregierung eingesetzt Kommission dazu Antworten geben. Lesen Sie dazu auch: Gaspreisbremse – Kommt eine Einmalzahlung für alle Haushalte?

Interessant war, dass Gerald Traufetter anhand von Informationen aus dem Gremium eine Vorhersage wagte. "Das Problem ist, dass es schnell gehen muss", sagte der "Spiegel"-Journalist. Deshalb sei eigentlich zunächst nur ein Rabattmodell möglich, bei dem der Preis für eine Kilowattstunde zum Beispiel um vier Cent falle. Durchschnittlich seien es gerade 14 Cent – nach der Gaspreisbremse also noch zehn Cent. Das wäre eine beträchtliche Entlastung, zumal auch noch die Mehrwertsteuer wegfallen wird.

Kommt die Gaspreisbremse in zwei Schritten?

Laut Traufetter handelt es sich allerdings um eine Einstiegslösung, mit der schnell Abhilfe geschaffen werden soll. Das würde kosten: den Informationen des Journalisten zufolge etwa 65 Milliarden Euro.

In einem zweiten Schritt könnte dann ausgeruhter, etwa im kommenden Jahr, ein sogenanntes Kontingentmodell greifen: Ein bestimmter Prozentanteil des Verbrauchs, zum Beispiel 80 Prozent, werden vergünstigt angeboten – der Rest zum Marktpreis. "Das ist die eigentlich sinnvolle Lösung, weil auch ein Sparanreiz bleibt", erklärte Traufetter.

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Günstig wie früher wird es nicht

Praktisch war, dass mit Karen Pittel eine Vertreterin der Expertenkommission in der Runde saß. Zum Stand der Beratungen wollte sich die Ökonomin vom ifo Institut nicht äußern. Für Traufetters Informationen sprach aber, dass sich Pittel erschrocken darüber zeigte, wie gut der Journalist Bescheid wusste.

Allerdings hatte Pittel mit ihrer dann folgenden Warnung vor möglichen anderen Empfehlungen der Kommission einen Punkt: Es werde ja noch beraten, das Ergebnis sei nicht absehbar. Als persönlichen Standpunkt machte die Ökonomin aber klar, dass sie die Kontingentlösung favorisiert. Außerdem mahnte sie, dass man die Preise nicht auf das Vorkriegsniveau zurückführen wird können. "Dafür reicht das Geld nicht."

Das Fazit

Diese Ausgabe von "Maybrit Illner" war erhellend. Das lag vor allen an den Informationen von Gerald Traufetter. Auch wenn es am Ende anders kommen sollte: Man nahm aus der Sendung doch eine Idee mit, wie die Gaspreisbremse am Ende funktionieren könnte.

Maybrit Illner: Vergangene Sendungen

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.