Erfurt. Nachwuchs wird für viele Firmen zur Mangelware. Deshalb sollen mehr junge Leute mit Migrationshintergrund eine Ausbildung in Thüringen absolvieren. Fit machen soll sie dafür eine spezielle Schule.

Das Projekt "German Professional School" in Thüringen zur Berufsvorbereitung junger Ausländer nimmt Gestalt an. Für die Schule, die junge Leute mit Migrationshintergrund fit für eine Berufsausbildung im Freistaat machen soll, gebe es mehrere Interessenten, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums auf Anfrage in Erfurt.

Für den Betrieb der Schule hatte das Ministerium ein Verfahren gestartet, bei dem sich interessierte Bildungsträger melden konnten. Der Zuschlag solle in den nächsten Wochen erteilt werden.

Der Start für die "German School" sei weiter für März 2024 geplant, sagte der Sprecher. Vorgesehen seien bis zu vier Standorte in Thüringen. Der Freistaat geht mit der Schule neue Wege bei der Ausbildungsvorbereitung junger Ausländer. Das Projekt solle zunächst bis zum Jahr 2026 als Pilotvorhaben schrittweise umgesetzt werden.

Das Angebot soll sich zunächst an Menschen mit Fluchterfahrung richten

Es sehe vor, dass die jungen Leute nach der Berufsvorbereitung an Unternehmen im Freistaat vermittelt werden. Das Angebot soll sich zunächst an Menschen mit Fluchterfahrung richten, die sich bereits in Deutschland aufhalten und eine Bleibeberechtigung oder eine Duldung haben. Das Wirtschaftsministerium will für 2024 einen einstelligen Millionenbetrag zur Verfügung stellen.

Um den Fach- und Arbeitskräftebedarf der Wirtschaft zu decken, sei Thüringen darauf angewiesen, alle Beschäftigungspotenziale zu mobilisieren, hieß es im Ministerium. In den kommenden Jahren werden Zehntausende aus Altersgründen aus dem Berufsleben ausscheiden. Gleichzeitig wachse die Zahl der Geflüchteten, die in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt integriert werden sollen.

Lehrplan soll auch zentrale Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Gleichberechtigung umfassen

Der Lehrplan der Schulen soll neben dem Spracherwerb auch die Vermittlung interkultureller Kompetenzen, grundlegender Kenntnisse über Deutschland und Thüringen sowie zentraler Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gleichberechtigung, Meinungs-, Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit beinhalten. Vorgesehen seien Praktika und Kontaktbörsen mit Betrieben und Berufsschulen.

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