Nienburg/Brandis. In Zeiten der Corona-Krise nutzen Kriminelle die Ängste der Bevölkerung aus. Die Polizei warnt vor diesen Betrugsmaschen.

Vor falschen Mitarbeitern des Gesundheitsamtes warnt die Polizei in Niedersachsen und Sachsen. Im niedersächsischen Kreis Nienburg versuchten diese, sich mit Schutzanzügen und Mundschutz Zutritt zu Häusern und Wohnungen zu verschaffen, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe am Donnerstag mit. Das Amt warnte davor, diese Personen hereinzulassen. Die Bürger wurden zudem aufgefordert, Bekannte – vor allem ältere Menschen – vor den Betrügern zu warnen.

Niedersachsens Landeskriminalamt (LKA) warnte ebenfalls vor Kriminellen, die aus der Corona-Krise Profit schlagen wollen. Die Betrüger suchten nach Ängsten in der Bevölkerung, sagte eine LKA-Sprecherin der „Braunschweiger Zeitung“(Samstagsausgabe). „Corona löst derzeit natürlich die größten Sorgen aus. Die Betrüger sind kreativ.“ So habe das LKA einen Fakeshop im Internet im Blick, der angebliche Schutzmasken verkaufe.

Ebenso warnt das LKA vor falschen Polizisten: „Die Täter geben vor, von der Polizei oder vom Gesundheitsamt zu sein. Man müsse angeblich einen Abstrich machen oder man werde angeblich unter Quarantäne gestellt“, berichtete die LKA-Sprecherin. Echte Mitarbeiter der Gesundheitsämter und auch Polizisten würden sich allerdings ausweisen.

Sächsische Polizei warnt vor angeblichen Corona-Testern

In der Nähe von Leipzig sind nach Angaben der Polizei angebliche Corona-Tester aufgetaucht. Ein 58-jähriger Mann sei am Montag von einer unterdrückten Nummer aus angerufen worden, teilte die Polizei mit. Ihm sei mitgeteilt worden, dass ein Bekannter von ihm mit einer Coronaerkrankung im Krankenhaus liege. Man würde nun so schnell wie möglich ein Team zu ihm nach Hause schicken, um ihn auf eine eventuelle Coronainfektion hin zu testen.

Am nächsten Morgen hätten zwei dem 58-Jährigen unbekannte Männer in Schutzanzügen und mit Schutzmasken geklingelt und scheinbar einen Rachenabstrich gemacht, dessen Auswertung etwa fünf Stunden dauern werde. Später erhielt er einen Anruf mit der Nachricht, dass der Test negativ ausgefallen sei. Als sich der Mann beim Gesundheitsamt in Leipzig erkundigte, ob der Test von dort angeordnet worden sei, wurde dies verneint. Die Polizei nimmt an, dass die unbekannten „Corona-Tester“ vorhatten, Wertgegenstände zu stehlen.

Auch in Sachsen wiesen Polizei und Gesundheitsamt darauf hin, dass das Gesundheitsamt zwar in Ausnahmefällen die Möglichkeit anbietet, zum Test bei körperlich beeinträchtigten Personen nach Hause zu kommen. Die Mitarbeiter würden sich jedoch bei jedem Betroffenen ausweisen und nicht zu nächtlicher Stunde zu Hause auftauchen.

Weitere Meldungen der Polizei