Grimma. Ein Feuer in ihrer Wohnung in Grimma hat fast eine ganze Familie ausgelöscht. Nur ein Zwölfjähriger überlebte. Stadt und Kreis stehen für Hilfe bereit.

Der Brand in einem Mehrfamilienhaus in Grimma im Landkreis Leipziger Land hat ein drittes Todesopfer gefordert.

Ein sieben Jahre alter Junge sei im Krankenhaus gestorben, teilte die Polizei am Mittwoch in Leipzig mit.

Achtjährige Schwester und die Mutter kamen beim Brand ebenfalls ums Leben

Bei dem Feuer am frühen Montagmorgen war die achtjährige Schwester des Jungen ums Leben gekommen, die 32 Jahre alte Mutter der Kinder starb im Krankenhaus. Nur der zwölf Jahre alte Sohn der Familie überlebte das Unglück unverletzt. Er wurde von seinen Großeltern aufgenommen.

Auslöser des Brandes war nach Erkenntnissen der Polizei ein unsachgemäß bedienter Herd.

Nach dem Unglück richtete die Stadt Grimma ein Spendenkonto für die Familie ein. Bis Mittwoch waren bereits rund 2000 Euro eingegangen, wie ein Sprecher der Stadtverwaltung sagte. Er rechnete damit, dass die Summe in den kommenden Tagen noch höher wird.

Jugendamt wird sich voraussichtlich um den Zwölfjährigen kümmern

Wie eine Sprecherin des Landkreises auf Anfrage mitteilte, wird sich das Jugendamt des Kreises voraussichtlich um den Zwölfjährigen kümmern. Dies sei das übliche Verfahren, wenn Kinder plötzlich verwaisten. Dann unterstütze das Jugendamt die Kinder und bietet den Angehörigen oder engen Bezugspersonen Hilfe bei den ersten Schritten an. „Wichtig ist in solchen extremen Situationen, dass die Kinder möglichst in einem familiären oder vertrauten Umfeld bleiben und aufgefangen werden““, so die Sprecherin.

Das Jugendamt übernehme zunächst die Vormundschaft, um alle Betroffenen zu entlasten und auch in der Trauerarbeit zu unterstützen. Im weiteren Verlauf werde ein Familiengericht einen Vormund bestimmen. Dabei sei entscheidend, ob diese Person gut für das Wohl des Kindes sorgen könne. Das könnten Verwandte oder andere enge Bezugspersonen sein. „Auch hier wird geschaut: Wer kann die Verantwortung übernehmen, gibt es Entlastungsmöglichkeiten, wie kann eine gute Unterstützung und Begleitung aussehen?“, so die Sprecherin.