Berlin. Der Einzelne hat viel mehr Macht als man glaubt. Sagt Schauspieler Lars Eidinger.

Der Schauspieler Lars Eidinger (43) will nachhaltiger leben. "Ich versuche, weniger Inlandsflüge zu machen und öfter den Zug zu nehmen", sagte Eidinger der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

"Ich versuche, auch meinen Fleischkonsum einzuschränken und würde am liebsten ganz mit dem Fleischessen aufhören. Aber ich war von 17 bis 24 Vegetarier und weiß, wie schwer mir das fällt."

Was ihn beeindrucke: "Leute aus meinem Freundeskreis, die deutlich jünger sind als ich, die machen es einfach. Sie machen kein großes Ding daraus und wollen auch nicht missionieren. Die benutzen keine Plastikbecher und steigen auch nicht in ein Auto ein."

Beeindruckt hat ihn eine Aussage aus dem ZDF-Spionagethriller "West of Liberty", in dem Eidinger am 24. und 25. November zu sehen ist. Die Hauptfigur, Ex-Agent Ludwig Licht (Wotan Wilke Möhring), sagt darin, dass die Mauer nicht gefallen sei, sondern es seien Menschen gewesen, die sie zum Einstürzen gebracht hätten. "Das steht für mich für die Erkenntnis, welche Macht der Einzelne hat", so Eidinger. "Wenn jetzt der Amazonas brennt, dann liegt es daran, dass die meisten von uns drei Mal am Tag Fleisch essen wollen. Das potenziert sich zu einer pervertierten Form von Konsum."

Eidinger fragt sich, warum man diese Rechnung nicht einfach umkehre: "Wenn alle von uns aufhören, Fleisch zu essen, müssen keine Wälder gerodet oder Brände gelegt werden, um in dieser Dimension Viehzucht zu betreiben."