Die Arbeit von Redaktionen ist teuer, aber bisher gab es ihre Leistung im Internet meist kostenlos.

Berlin. Der Axel Springer Verlag macht es vor: Er verlangt künftig für bestimmte Inhalte auf bild.de Geld Die Initiative wird in der Branche mit Spannung verfolgt, denn die Arbeit von Redaktionen ist teuer, aber bisher gab es ihre Leistung im Internet meist kostenlos. Ihre groß Hoffnung heißt Paywall, Bezahlmauer oder -schranke.

Jetzt entwickeln immer mehr Medien Modelle, um jenseits der selten kostendeckenden Online-Werbung Einnahmen zu erzielen. Die meisten Geschäftsmodelle streben eine Kombination von Zahlungen durch die Nutzer und Online-Werbung an.

Abonnement:

Der Anbieter gibt Inhalte nach Zahlung einer regelmäßigen Gebühr frei, nur ein begrenzter Umfang des Angebots bleibt frei zugänglich. Oft wird die digitalisierte Ausgabe der gedruckten Zeitung als ePaper oder eine Kombination mit der Printversion angeboten. Die Übergänge zum "Freemium"-Modell sind fließend. Beispiel: "Wall Street Journal".

"Freemium" -Modell:

Ein Teil des Angebots ist kostenlos zugänglich, für exklusive Inhalte muss gezahlt werden. Beispiel: "BildPLUS" ab 11. Juni (Nachrichten bleiben kostenlos, für den Zugang zu Interviews, Hintergrundberichten und exklusiven Fotos ist ein Abo erforderlich).

"Metered Paywall":

Hier ist eine bestimmte Anzahl von Artikeln frei zugänglich. Was darüber hinaus geht, ist kostenpflichtig. Die Anzahl der Abrufe wird mit Hilfe von Cookies registriert, einer Technik zur Erfassung des Nutzerverhaltens über den Browser. Beispiel: "Die Welt" .

Club-Modell:

Hier zahlt der Nutzer für den Zugang zu einem gemeinsamen Raum, den sich das Medium mit anderen Anbietern und Marken teilt. Zahlende Mitglieder erhalten zum Beispiel Rabatte bei bestimmten Einzelhändlern oder für Restaurants. Beispiel: "La Reforma" in Mexiko.

Crowdfunding:

Medien bitten Internet-Nutzer um Geld für Investitionen oder für die Vorfinanzierung von journalistischen Projekten. Beispiel: "krautreporter.de" in Deutschland und "Spot.us" in Kalifornien.

Freiwillige Zahlung:

Hier werden die Nutzer aufgefordert, von sich aus einen selbst gewählten Beitrag zu zahlen. Die Aufforderung kann so gestaltet werden, dass sie den Artikel verdeckt und vom Nutzer erst weggeklickt werden muss. Beispiel: "tageszeitung" (taz)

Flattr:

Über diese schwedische Plattform können Nutzer freiwillig für Medieninhalte zahlen, die ihnen wichtig sind. Sie bestimmen selbst den Betrag, den sie monatlich dafür ausgeben wollen. Die Geldsumme wird unter den Anbietern aufgeteilt, die mit einem Klick auf die Flattr-Schaltfläche honoriert werden sollen. Beispiel: "tageszeitung" (taz).