20 China-Rückkehrer harren wegen der Corona-Epidemie in Berlin in Quarantäne aus. Betreut werden sie ab Mittwoch von fünf Thüringer DRK-Helfern.

Fünf DRK-Helfer aus Südthüringen werden von Mittwoch bis Freitag in Berlin bei der Betreuung von China-Rückkehrern helfen, die wegen des Corona-Virus in einem Neukölner Krankenhaus in 14-tägige Quarantäne genommen wurden. Es handelt sich um eine Krankenschwester und vier männliche Pfleger. Alle fünf engagierten sich als Ehrenamtliche im DRK-Kreisverband Sonneberg und hätten sich auf Anfrage des Bundesverbandes freiwillig zum Einsatz gemeldet, von ihren Arbeitgebern seien sie dafür freigestellt worden, sagte der Sonneberger Kreis-Vorstand Andy Söllner am Montag.

Aus Angst vor Anfeindungen oder Panikreaktionen ihrer Umgebung wollten die Helfer aber anonym bleiben. Entsprechende Befürchtungen seien jedoch unbegründet, es handele sich um erfahrene und gut geschulte Spezialisten, versicherte Söllner. Das fünfköpfige Einsatzteam werde mit anderen DRK-Helfern aus dem gesamten Bundesgebiet die medizinische und psychologische Betreuung der vorsorglich Isolierten im Neukölner Quarantänekrankenhaus übernehmen und die regelmäßigen Screenings durchführen. Bisher habe sich dort kein Verdachtsfall bestätigt. Ungeachtet dessen hätten die Thüringer auch Schutzanzüge im Gepäck, der Eigenschutz gehe vor.

Im Auftrag der Bundesregierung übernehmen DRK-Helfer wichtige Aufgaben in Krisen- und Zivilschutzfällen, Ende vergangenen Jahres hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages dafür zusätzliche Mittel in Höhe von 23,5 Millionen Euro bewilligt. „Ohne diese Art von engagiertem und freiwilligem Ehrenamt wären kritische Situationen im Bevölkerungs- und Zivilschutz nicht zu stemmen“, sagte DRK-Landesprecher Dirk Bley. Bundesweit engagieren sich insgesamt mehr als 435.000 ehrenamtliche Helfer im Deutschen Roten Kreuz. Im DRK Thüringen sind es über 8000 Ehrenamtliche.

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