Gera. Im Geraer Krankenhaus steht ein Kernteam in den Startlöchern, das sofort übernimmt, sobald es hier erste Corona-Patienten geben sollte.

Das SRH Wald-Klinikum Gera rüstet sich für den Umgang mit möglicherweise steigenden Corona-Verdachtsfällen und -infizierten. Nach Auskünften der Kliniksprecherin Katrin Wiesner hat das Kulturkrankenhaus momentan 16 speziell ausgewiesene Isolationszimmer eingerichtet. „Ist es notwendig, können Erkrankte natürlich in jedem Zimmer isoliert werden. Die raumlufttechnischen Anlagen können so gesteuert werden, dass eine Keimverbreitung über die Belüftungsanlage ausgeschlossen wird“, sagt sie auf Nachfrage. Wie das innerhalb des Klinikums geschieht, welche Bereiche und Gebäudeteile dafür genutzt werden, regelt ein interner Pandemieplan.

Ein medizinisches „Corona-Team“ sei derzeit noch nicht im Einsatz. Die Aufgabe, alle internen Abläufe im Zusammenhang mit Corona zu steuern, obliege noch der Krankenhaushygiene, zu der drei Hygieneärzte gehören. „Sollte sich hier die Situation der Pandemie ergeben, so wird die Führung von einem Kernteam übernommen, zu dem die Leitung der Rettungsstelle, der Intensivstation, die Geschäftsführung, die Pflegedienstleitung und der ärztliche Direktor gehören“, so Wiesner. Doch schon jetzt finden regelmäßig Gespräche der Krankenhaushygiene mit dem Kernteam statt.

Bisher nur Verdachtsfälle, keine Corona-Erkrankten

Derzeit sind noch keine Corona-Erkrankten im SRH Wald-Klinikum Gera in Behandlung. Es habe bislang zwar mehrere Verdachtsfälle gegeben, von denen sich aber keiner bestätigt habe. „Bei uns melden sich derzeit nur sehr vereinzelt Menschen, die fürchten, infiziert zu sein. Anlaufstelle ist meistens die Rettungsstelle“, berichtet Wiesner und weist darauf hin, dass prinzipiell alle, die in Sorge sind, sich mit dem Corona-Virus angesteckt zu haben, zuerst ihren Hausarzt oder das Gesundheitsamt (Telefon 0365-8383526) oder am Wochenende den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefon 116 117 ) anrufen sollten. Oftmals könne dort anhand gezielter Fragen und der Zuordnung zu den Risikogruppen der Verdacht einer Infektion weitgehend ausgeräumt werden.

Übrigens werden im Geraer Klinikum nicht automatisch alle mit Grippe Infizierten auch auf Corona getestet. Grund sind die klaren Vorgaben des Robert-Koch-Instituts, die festlegen, wann ein Test indiziert ist. „Nach diesen Vorgaben richten wir uns. Es wäre in der aktuellen Situation auch nicht sinnvoll, die Tests für unbegründete Verdachtsfälle einzusetzen“, meint Wiesner.