Jena. Ultrafans des FC Carl Zeiss Jena packen an: Sie versorgen Tafeln in Thüringen und Sachsen-Anhalt mit Lebensmitteln. Am Gründonnerstag holten sie einen Großeinkauf ab.

Rechtzeitig vor Ostern haben die Jenaer Ultrafans eine Großbestellung an Lebensmitteln beim Großmarkt abgeholt, um diese an Tafeln im Einzugsgebiet des FC Carl Zeiss Jena zu verteilen. Zwei Tonnen Lebensmittel im Wert von 2000 Euro wollen die Anhänger aus der Südkurve bis zum Osterwochenende ausliefern. Für die kommenden Wochen sucht die Ultragruppierung Horda Azzuro aus der Südkurve noch weitere Spender.

Bislang spielte die Aktion 7000 Euro ein, berichtet Marcel Wolf aus der Südkurve. „Wir haben mit den Tafeln gesprochen, welche Lebensmittel sie am dringendsten brauchen“, sagt er. Das Ergebnis: Vor allem an Grundnahrungsmitteln bestehe derzeit gesteigerter Bedarf, weil Supermärkte während der Corona-Krise wenige derartige Waren als Spenden abgeben können. Und so orderten die Ultras Nudeln, Milch, verschiedene Gemüsekonserven und passierte Tomaten bei einem Großmarkt in Jena-Nord, der extra große Mengen beschafft hat.

Insgesamt elf Tafeln haben fürs Wochenende Bedarf angemeldet. Bedacht werden Tafeln im Kerneinzuggebiet des Fußball-Drittligisten von Weimar bis Greiz und von Naumburg bis Saalfeld. Fans aus den jeweiligen Regionen holen die Lebensmittel in Jena ab und liefern sie an die Tafeln aus. Als Ostergeschenk spendieren die Ultras den Einrichtungen auch Tankgutscheine.

Parallel läuft in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz ein Projekt, um bedürftige Familien in Jena mit Lebensmitteln zu versorgen, weil die Tafel in der Stadt derzeit geschlossen hat. Die Fans fahren die Waren täglich an die Familien aus. Marcel Wolf hofft, dass sich weitere Spender an der Aktion beteiligen: „Wir wollen die Lebensmittelspenden so lange wie möglich aufrecht erhalten“, sagt er.

Tafeln unterstützen sozialschwache oder in Not geratene Menschen mit Lebensmitteln. Zudem ging ein Aufruf an die FCC-Fans, sich freiwillig zur Blutspende zu melden, da die Vorräte der Blutspendebanken aufgrund der Corona-Krise zurückgehen.

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