Erfurt. Die Infektionszahlen sinken und die Sieben-Tage-Inzidenz in Thüringen verringert sich weiter. Alle Landkreise liegen unter der Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern.

Die Corona-Infektionszahlen in Thüringen sinken weiter. Innerhalb von 24 Stunden wurden 40 Neuinfektionen mit dem Virus registriert, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts von Sonntag hervorgeht. Zwei Menschen starben, bei denen Covid-19 nachgewiesen wurde. Alle aktuellen Entwicklungen im Corona-Liveblog

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Thüringen verringerte sich weiter auf 16,0 – am Samstag waren es noch 18,0. Damit blieb sie erneut unter dem bundesweiten Wert von 17,3. Allerdings ist bei den Angaben zu berücksichtigen, dass am Wochenende möglicherweise nicht alle Daten von den Gesundheitsämtern gemeldet werden.

Alle Thüringer Landkreise lagen bei der Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen unter der Marke von 50. Das galt auch für den Unstrut-Hainich-Kreis mit 46,0. Bei einer über mehrere Tage stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 sind nach der Thüringer Corona-Verordnung weitere Lockerungen möglich. Thüringen war monatelang das Bundesland, das am stärksten von der Pandemie betroffen war. Im Juni war die Sieben-Tage-Inzidenz jedoch schnell gesunken.

Sonderimpfaktion gestartet

In zahlreichen Corona-Impfstellen lief am Samstag und Sonntag die Sonderaktion. Wegen der hohen Nachfrage seien zusätzlich zu den zunächst rund 6000 Impfterminen noch weitere freigeschaltet worden, sagte Jörg Mertz, Leiter des Pandemiestabs bei der Kassenärztlichen Vereinigung, am Samstag.

Gespritzt wurden bei der Sonderaktion Astrazeneca-Vorräte, die ursprünglich für Zweitimpfungen bei Menschen unter 60 Jahre vorgesehen waren. Nach Berichten über seltene Hirnvenenthrombosen – Verstopfungen der Hirnvene durch Blutgerinnsel – im zeitlichen Zusammenhang mit Astrazeneca-Impfungen hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern zunächst beschlossen, das Vakzin nur noch für die Altersgruppe ab 60 Jahre einzusetzen.

Jüngere Menschen, die es wünschen, können sich dennoch nach ärztlicher Aufklärung weiterhin damit impfen lassen. Inzwischen ist die Impf-Reihenfolge mit dem Vorrang für bestimmte Alters- und Berufsgruppen sowie Vorerkrankte bundesweit ohnehin aufgehoben.

Die Zweitimpfung bei der Sonderaktion ist bereits in sechs Wochen geplant, am Wochenende 24./25. Juli. Dies hänge mit organisatorisch-logistischen Gründen zusammen, sagte Mertz. "An diesem Wochenende laufen ohnehin Folgetermine für Astrazeneca-Impfungen in den Impfstellen und -zentren, da lässt sich das praktisch gut vereinbaren." Dass der Termin auf den Beginn der Sommerferien fällt, hatte zu Spekulationen geführt, die KV wolle damit Familien mit Urlaubsplänen entgegen kommen. Mertz wies das zurück.

Die Zulassungsbestimmungen für den Astrazeneca-Wirkstoff sehen laut Mertz einen Zeitraum von 4 bis 12 Wochen zwischen beiden Impfungen vor. Bei der bisherigen Terminvergabe wurde in der Regel der Maximalzeitraum ausgereizt. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts war bis Samstag mehr als ein Viertel (25,6 Prozent) der Thüringer Bevölkerung vollständig gegen Covid-19 geimpft.