Berlin. Was viele nicht wissen: Obstkerne können giftig sein. Lesen Sie hier, welche Sie bedenkenlos essen und welche Sie krank machen können.

Wenn man zu viele Obstkerne isst, dann wächst im Bauch ein Baum – heißt es im Scherz. Die Aussage ist zwar natürlich falsch, dennoch sollten einige Kerne nicht gegessen werden. Sie können giftig für den Körper sein. Andere sind dagegen reichhaltig und gesund. Wir erklären Ihnen, worauf Sie beim nächsten Obstverzehr achten sollten.

Obst: Diese Kerne können Sie bedenkenlos essen

Kerne in Weintrauben oder Wassermelonen werden gerne ausgespuckt. Inzwischen gibt es sogar Sorten, die gar keine Fruchtkerne besitzen. Trotzdem sollten Sie auf folgende Kerne nicht verzichten:

  • Weintraube: Vorallem blaue Traubenkerne besitzen Antioxidantien, entzündungshemmende Substanzen und keimtötende Wirkstoffe – sie sind ein kleines Wundermittel für den Körper. Um die Effekte vollständig aufnehmen zu können, sollten die Kerne vor dem Essen zerkaut oder mit einem Mixer zerkleinert werden.
  • Wassermelone: Die Kerne der Wassermelone sind reich an Magnesium, Eisen, Folsäure und ungesättigten Fettsäuren. Darüber hinaus enthalten sie Vitamin A, Vitamin C und Proteine. Die Nährstoffe sind wichtig für das Immunsystem, den Stoffwechsel und die Gesundheit der Knochen. Auch hier gilt wieder: Vor dem Runterschlucken sollten die Kerne zerkleinert werden.
  • Papaya: Die Kerne – sowie die Frucht – enthalten das Enzym Papain. Es ist in Lateinamerika bekannt dafür, Darmparasiten abzutöten. In Europa wird das Enzym hauptsächlich für seine entzündungshemmende Wirkung geschätzt. Denn es kann helfen, Blutgefäße frei zu halten und den Stoffwechsel anzukurbeln.
  • Zitrone, Orange,Grapefruit: Die Kerne von Zitrusfrüchten enthalten sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe. Diese Nährstoffe können helfen, das Immunsystem zu stärken, den Stoffwechsel anzukurbeln und Entzündungen im Körper zu reduzieren.
  • Apfel: Wie so viele Kerne enthalten auch Apfelkerne viele Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Zusätzlich befindet sich Jod im Kerngehäuse, welches gut für die Schilddrüse ist. Um alle Inhaltsstoffe aufzunehmen, sollten die Kerne vorher zerkaut oder zerkleinert werden.

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Obst: Von diesen Kernen sollten Sie die Finger lassen

Apfelkerne haben in dieser Auflistung eine besondere Stellung – denn sie sind nicht nur gesund. Sie enthalten Amygdalin, ein Glykosid, dass sich im Darm zu Blausäure entwickelt wie in einer Untersuchung der University of Leeds herausgefunden wurde. Lesen Sie hier: Gesunde Ernährung: Gutes Essen tut Ihrer Psyche gut

Blausäure ist giftig für den Körper. In großen Mengen kann sie sogar zum Tod führen. Damit es zu einer Vergiftung durch Apfelkerne kommen kann, müssten sich an die 200 Stück gleichzeitig im Darm befinden. Doch nicht bei jedem Obst ist die Anzahl so hoch. Utopia hat einige Obstsorten aufgelistet, dessen Kerne Sie lieber nicht essen sollten:

  • Aprikose
  • Avocado
  • Dattel
  • Kirsche
  • Mango
  • Nektarine
  • Pfirsich
  • Pflaume

Das passiert, wenn Sie zu viele Obstkerne essen

Die gute Nachricht: Üblicherweise werden die Kerne der oben genannten Obstsorten nicht gegessen. Selbst zum versehentlichen Verschlucken sind sie zu groß – und schmecken tun sie auch nicht. Sollte dennoch ein Kirschkern im Magen laden, ist dies erstmal nicht weiter bedenklich. Er wird nämlich einfach unzerkleinert wieder ausgeschieden. Zur Blausäure-Entwicklung käme es nur, wenn der Kern vorher zerbrochen wurde. Lesen Sie hier: Todesfälle durch falsche Ernährung: Riedl mit Forderungen

Dennoch sollten größere Kernmengen der aufgelisteten Früchten nicht gegessen werden. Denn hohe Blausäuremengen verhindern die Zellatmung und können zu Krämpfen und Erbrechen führen – im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Also lieber die Finger davon lassen. (soj)