Berlin. Wer Hunderttausende Tote vermeiden will, kommt um drastische Corona-Maßnahmen nicht herum, sagen Forscher. Und zwar auf lange Zeit.

Eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern um Epidemiologe Neil Ferguson vom Imperial College in London unterstreicht die Notwendigkeit drastischer Maßnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. Dazu gehöre neben sozialer Distanzierung und der Isolation von Erkrankten unbedingt auch häusliche Quarantäne – und zwar über lange Zeit.

Die Forscher, die derzeit auch die britische Regierung im Umgang mit dem Coronavirus beraten, analysierten für ihre wissenschaftliche Modellstudie, mit welchen Maßnahmen die Ausbreitung des Virus verlangsamt oder unterdrückt werden kann. Dafür konzentrierten sie sich auf zwei unterschiedliche Strategien: Auf die Abschwächung der Ausbreitung bei gleichzeitigem Aufbau einer steigenden Immunität innerhalb der Bevölkerung einerseits und die Unterdrückung der Seuche bis zur Entwicklung eines Impfstoffes andererseits.

Coronavirus-Studie: Versuch, Ausbreitung abzuschwächen

Obwohl Ferguson und Kollegen beide Szenarien beispielhaft für die USA und Großbritannien berechnet haben, ließen sich die Ergebnisse auch auf andere Länder übertragen. Grundsätzlich seien beide Strategien mit großen Herausforderungen für Politik, Gesellschaft und Gesundheitswesen verknüpft.