Berlin. Eine Thermographie verrät, wo Wärme verloren geht und besser isoliert werden muss. Die Wärmebildaufnahme allein reicht aber nicht aus.

Bei den hohen Energiepreisen ist gerade die Isolierung der eigenen vier Wände besonders wichtig, um Geld zu sparen. Mit Hilfe der sogenannten Thermographie lässt sich feststellen, wo am meisten Wärme verloren geht. Doch nicht immer reicht die Wärmebildaufnahme alleine aus.

Während einer Thermographie wird mit Hilfe einer Wärmebildkamera die Oberflächentemperatur von Außen- und Innenwänden festgestellt. Bilder, die in einem Farbspektrum von Blau zu Rot die verschiedenen Temperaturen anzeigen, sind das Ergebnis.

Thermographie zeigt, wo Wärme in Gebäuden verloren geht

Die Aufnahmen sollen verdeutlichen, an welchen Stellen eines Gebäudes Wärme verloren geht und wo ein Haus bereits sehr gut isoliert ist. Das Vorgehen kann besonders nützlich sein, wenn es scheint, als würde irgendwo Energie aus dem Bauwerk entweichen.

Ein Anzeichen ist, wenn die Zimmer nicht richtig warm werden, obwohl geheizt wird. Auch wenn es ständig zieht, kann eine Thermographie sinnvoll sein. Der Vergleich mit dem Verbrauch der Nachbarn kann ebenfalls helfen zu erkennen, ob die Energienutzung ungewöhnlich hoch ist. Zudem sollte Ausschau nach Schimmel gehalten werden.

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Wärmebilder sind nicht immer notwendig

Eine Thermographie kann helfen, die Ursachen dafür zu finden. Die Bilder haben aber auch Grenzen. So zeigen diese zwar, wie Wände, Fenster und Dach beschaffen sind, können aber keine Auskunft über die Heizung geben.

Das Erstellen von Wärmebildern braucht es aber nicht immer. "Ein guter Energieberater kennt auch ohne diese Wärmebilder die typischen Schwachstellen an Häusern aus bestimmten Baujahren in seinem Umfeld", sagt Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gegenüber "T-Online".

Analyse kann Entscheidungshilfe zur Sanierung sein

Die Bilder sind laut Loch aber für viele Hausbesitzer entscheidend, um sich für die nächsten Schritte zu entscheiden. "Für viele Eigentümer ist es eine Entscheidungshilfe, das einmal bildlich dargestellt zu sehen. Dann gehen sie eher die Sanierung ihres Hauses an", sagt er.

Bei Häusern aus den 1950ern oder 1960er-Jahren sind häufig schlecht gedämmte Dächer, alte Fenster oder undichte Rollladenkästen der Grund für Energieverlust. Das kann auf Wärmebildern noch mal verdeutlicht werden. Man weiß aber eigentlich schon vorher, dass dort Handlungsbedarf besteht", so Energieberater Loch.

Bilder sollten von einem Fachmann ausgelesen werden

Wichtig ist es, die Bilder nicht allein auszuwerten. Loch betont, dass man nicht nur eine Thermographie beauftragen, sondern diese auch von einem Fachmann auslesen lassen muss. Sonst kann es zum Beispiel passieren, dass ein stark beheizter Raum fälschlicherweise als zu gering gedämmt erkannt wird.

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Für seriöse Ergebnisse ist laut Bundesverband für angewandte Thermographie eine Messung des Gebäudes von innen und außen notwendig. Der Grund ist, dass viele thermische Schwachstellen nur aus dem Innenbereich lokalisiert werden können.

Sollten sich auf den Wärmebildern energetische Schwachstellen finden, bedeutet das nicht, dass das gesamte Haus saniert werden muss. Es reicht dort zu beginnen, wo die Wärmeverluste am größten sind. Dann müssen zunächst vielleicht nur die Fenster ausgetauscht oder das Dach neu gedämmt werden.